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Die Frauenrechtlerin Seyran Ates leitet die liberale Ibn Rushd-Goethe Moschee..

© Soeren Stache/dpa

Verdacht auf Anschlagspläne in Berlin: Liberale Moschee von Seyran Ates muss schließen

Die liberale Ibn Rushd-Goethe Moschee, die von Seyran Ates geleitet wird, muss wegen Bombendrohungen geschlossen werden. Mutmaßliche Islamisten sind in Haft genommen worden.

Die von Seyran Ates geleitete liberale Ibn-Rushd-Goethe Moschee in Moabit ist wegen konkreter Anschlagpläne geschlossen worden. Dies hat Seyran Ates über den Newsletter der Moschee bekannt gegeben.

Nach einem Bericht von „T-Online“ sollen Islamisten einen Anschlag geplant haben. Die Verdächtigen seien bereits im Juli verhaftet worden. „T-Online“ beruft sich auf einen Beschluss des Bundesgerichtshofs (BGH). Ermittlern zufolge hätten in der Gruppe der Islamisten Fotos kursiert, die diesen Schluss nahelegten.

IS bezeichnete die Moschee als „Ort der Teufelsanbetung“

Kurz darauf sei die Moschee in einem Onlinemagazin des „Islamischen Staats Provinz Khorasan“ (ISPK) als Ort der „Teufelsanbetung“ bezeichnet worden. Die Moschee sei explizit als potenzielles Anschlagsziel benannt worden.

„Angesichts der aufgeheizten Stimmung“ und der „Sorge sowie Verantwortung, die wir für unsere Mitarbeiter*innen, Gemeinde und Gäste tragen, bleibt die Moschee am Freitag geschlossen“, schreibt Ates. „Wir wechseln – wie zu Coronazeiten – aufs Online-Angebot um. Wir werden uns zeitnah mit einem ausführlichen Statement zur aktuellen Lage äußern, wie wir in Zukunft weitermachen wollen.“

Ates lebt seit vielen Jahren unter Polizeischutz

Die Rechtsanwältin und Menschenrechtlerin Ates lebt seit vielen Jahren unter Polizeischutz. Die liberale Ausrichtung ihrer Moschee, bei der auch queere Menschen willkommen sind, ist radikalen Islamisten seit Jahren ein Dorn im Auge.

Die Islamisten aus Zentralasien sind „T-Online“ zufolge im Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland eingereist. Im Juli 2023 seien sieben von ihnen schließlich in Nordrhein-Westfalen wegen Terrorverdachts verhaftet worden. Für Anschläge im Zusammenhang mit der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) habe die Gruppe Anschlagsziele ins Auge gefasst und mögliche Tatorte ausgekundschaftet. Sie habe mit Vertretern des ISPK im Ausland in Verbindung gestanden und ihn mutmaßlich mit Geldsammlungen unterstützt.

In den Niederlanden seien zwei Verdächtige verhaftet worden. Einer davon sei der mutmaßliche Anführer der Gruppe gewesen. Es habe zwar noch keine konkreten Anschlagspläne gegeben, schreibt „T-Online“ unter Berufung auf Unterlagen des BGH, aber die Islamisten hätten potenzielle Tatorte in den Blick genommen. Bilder der Moschee in Berlin seien ausgetauscht worden. Auch zum Tagesablauf religiöser Juden sowie ihren Gebets- und Bekleidungsvorschriften hätten die Männer bei einem Treffen recherchiert.

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