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In kaum einer anderen Straße der Stadt kommt das Gesicht des neuen, steinernen Berlin derzeit deutlicher zum Vorschein als hier: Zwischen Bahnhof Friedrichstraße und Kochstraße hat sich eine touristenträchtige Agglomeration großer Architektennamen gebildet.Allesamt haben sie sich mit ihren Neubauten auf die Suche nach dem Mythos "Friedrichstraße", nach dem großstädtischen Flair der einst bedeutendsten Geschäftsstraße Berlins begeben.

Von Begriffen lassen sich die Macher von "Granta", dem britischen "Magazine of new writing", nicht gerne einschränken.Erzähl- und damit Veröffentlichungswert besitzt in ihren Augen jeder Text, der die Welt auf eine neue Art beleuchtet.

Wer viel Geld für ein Markenwaschmittel ausgibt, den interessiert nicht, ob das Discountangebot vielleicht billiger und besser ist.Er will nur, daß seine Wäsche genauso riecht wie in glücklichen Kindertagen.

Von Uwe Friedrich

Lyrischer ist selten eine Apokalypse dahergekommen.Der einleitende Marsch, der sich mit seinem immer wieder repetierten einprägsamen Vierton-Motiv als Klammer um das Oratorium legt, gleicht dem rüstigen Schreiten eines Schubert-Wanderers eher als dem Vorboten des Weltuntergangs.

Was soll man bloß aufbieten, um den Kammermusiksaal der Philharmonie zu füllen? Gewiß, im Großen Haus gab es Hochpoliertes der Wiener Philharmoniker mit eleganten Dirigierposen von Lorin Maazel.

Von Ulrich Amling

Was passiert eigentlich, wenn das Orchester schon gegangen ist, das Publikum aber begeistert weiter applaudiert? Die Musiker der Deutschen Kammerphilharmonie mußten wohl oder übel zurück aufs Kammermusiksaal-Podium.

Von Uwe Friedrich

Der Supreme Court gab einen überstürzten Freibrief für Pornographie im Internet.Nun rufen alle, nicht mehr wie in Andersens Märchen: der Kaiser, sondern Der Präsident ist nackt.

Von Peter von Becker

"Himmlisches Geschöpf!" Tief beugt sich der große, ernste Mann nieder, überwältigt von der Passion für seine junge Frau, die ihn um Gnade für einen gemaßregelten Untergebenen gebeten hat.

Hier macht dem Hörer gleichen Kummerdas Tonwerk wie das TextgedichtDer Text erregt die Lust zum Schlummerdoch die Musik erlaubt ihn nicht.Oscar BlumenthalIn den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts, als Opern-Uraufführungen noch an der Tagesordnung waren, durfte der enttäuschte Rezensent ein neues Musiktheater-Opus schon mal in vier Verszeilen abhandeln.

Von Frederik Hanssen

Im Mai des Jahres 1859, an einem frühen Nachmittag, beginnt Turgenjews Roman "Väter und Söhne", ebenso Brian Friels Theaterstück, nach diesem Roman 1987 entstanden.Stephan Kimmig allerdings tritt in seiner Inszenierung die Reise nach Rußland nicht an.

Von Christoph Funke