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In Kürze wird der Deutsche Bundestag über das geplante Holocaust-Denkmal in Berlin diskutieren.Er setzt ein Zeichen dafür, daß dieses schreckliche Kapitel deutscher Geschichte nicht abgeschlossen ist und auch nicht abgeschlossen werden darf.

Eines kann man ihr bestimmt nicht vorwerfen: Daß sie, die jahrzehntelange Gefährtin von Alexej von Jawlensky, keinen eigenen Stil gehabt habe oder gar eine schwache, angepassungsbedürftige Persönlichkeit gewesen sei.In der mit bedeutenden Künstlerinnen nicht gerade reich gesegneten Klassischen Moderne nimmt Marianne von Werefkin eine unverwechselbare, eigenständige Position ein - und ist damit so ganz anders als etwa ihre Mitstreiterin Gabriele Münter, die wie sie in München zum 1911 gegründeten "Blauen Reiter" gehörte.

Der Dichter und Maler Julijonas Algirdas Stankevicius ist, wie man so sagt, nicht von dieser Welt.In Litauen spricht man von ihm selten, etwas traurig und meist in der Vergangenheitsform.

Auch abseits vielbegangener Kunstpfade lassen sich bisweilen kleine Entdeckungen machen.Die verschlüsselten Bildwelten von Helmut Gutbrod mit ihren reduzierten Zeichen und Chiffren, seine rätselhaften Zwitterwesen zwischen Menschenkürzel und Gegenstandsfragment sind eine solche.

Die Hüte und Rohlinge, die im Kunsthof in der Oranienburger Straße in den Fenstern neben der Galerie Dorow stehen, wirken kaum weniger skulptural als das "Feld" grüner Torsi von Kristina Hoppe.Tatsächlich verwischt nicht nur das Nebeneinander von Kunst und Mode die Grenzen zwischen Design und Skulptur, spielt doch die Bildhauerin selbst mit der Wirkung des Alltäglichen und Körperlichen.

Schon immer lieferten Johann Kresnik die Biographien von Künstlern oder politischen Vorkämpfern die ergiebigsten Vorlagen für sein Choreographisches Theater.Der Einzelne als exemplarisch Leidender an einer schlecht eingerichteten Wirklichkeit - das scheint für politisch engagiertes Tanztheater der ideale Stoff, hier läßt sich der gesellschaftskritische Standpunkt mit dem individuellen Leidensweg verbinden.

Virtuose Musiker haben immer wieder Komponisten angeregt, für ihr Instrument zu schreiben - wenn sie es schon nicht selbst getan haben.Zu dieser Gattung gehörte der französische Violinvirtuose Jean-Marie Leclair, zu den Anregern die Bratschistin Tabea Zimmermann, für die unter anderen György Kurtßg und György Ligeti komponiert haben.

Sie kam doch, die großgewachsene alte Dame, die mit kurzgeschnittenen grauen Haaren und Schalk in den Augen viel jugendlicher wirkt, als 64 Jahre vermuten lassen.Judith Herzberg kam, kränkelnd und hustend zwar, aber ihr erstes Heimspiel im Literaturhaus Berlin als "Writer in Residence" der Freien Universität wollte die holländische Lyrikerin sich nicht nehmen lassen.

Von Clemens Wergin