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Selbst Dessau leistet sich eine Wiederaufbau-Debatte. Sicher handelt es sich bei den beiden Objekten der Begierde weder um politisch-historische Symbole von der Bedeutung des Berliner Schlosses noch um den ideellen Schlussstein einer Vedute wie im Falle der Dresdner Frauenkirche.

Von Michael Zajonz

"Es ist nicht irritierend, zu sein, wo man ist." John Cage konnte das so einfach sagen, hat er sich doch nie zu den Studios der DDR-Rundfunkzentrale in der Köpenicker Nalepastraße aufgemacht.

Von Ulrich Amling

"Rien du tout", also: gar nichts verspricht der französische Barockkomponist Nicolas de Grandval in seiner Kantate - und liefert doch in einer knappen Viertelstunde ein Medley sämtlicher Affekte und Gefühlslagen, zu denen die Barockoper in der Lage war. Und Patricia Petibon kann das alles mit ihrem frischen Sopran hinreißend: Fluchen und Flehen, Schmettern und Schmachten, Schäkern und Schluchzen (Virgin).

Von Tanja Buntrock So kann man auch versuchen, als Schauspieler an Rollenangebote zu kommen: Man fragt den Freund eines Freundes, der während der Filmfestspiele als Chauffeur beim Limousinen-Service arbeitet, ob er für eine fixe Idee zu haben ist. Wenn ja, und die Stars alle vorm roten Teppich abgeliefert sind, steigt man selbst in die fette, schwarze Stretch-Limo, lässt sich cool dreinschauend vorfahren und flaniert, schwupps, über den Roten Teppich – ohne dass irgend jemand nach einer Einladung fragt.

Der schmale grauhaarige Herr, kurzärmlig und ganz in sommerlichem Weiß, könnte ein pensionierter Tennislehrer sein. Er hat ein Fernglas vor der heiteren Miene, nur ein kurzes Hüftkratzen, ein fußschabend angedeutetes Wadenjucken verrät einen Hauch Nervosität.

Von Peter von Becker