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Landwirtschaftsminister Özdemir hält es „für keinen guten Weg“, Geld auf Kosten der Gesundheit der Kinder zu verdienen.

© Nassim Rad für den Tagesspiegel

Weniger Zucker, Fett und Salz: Özdemir will Werbung für ungesunde Kinderlebensmittel verbieten

Kinder sollen nach dem Willen der Ampelkoalition nicht mehr der Reklame für ungesunde Nahrung ausgesetzt sein. Der Agrarminister arbeitet an einer Vorlage, das Vorhaben umzusetzen.

Bundesernährungsminister Cem Özdemir will Werbung für ungesunde Lebensmittel in Kindersendungen verbieten. „Wir arbeiten gerade an einer Vorlage, wie das rechtlich aussehen könnte“, sagte er in einem Interview mit dem Tagesspiegel. „Geld damit verdienen, indem man die Gesundheit der Kinder ruiniert, das halte ich für keinen guten Weg.“

Im Koalitionsvertrag haben SPD, FDP und Grüne vereinbart, dass es an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt in Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige nicht mehr geben soll.

„Wir haben dafür die Rückendeckung eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses von Wissenschaft, über Krankenkassen bis hin zu Elternvertretungen“, sagte der Minister.

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Große Defizite sieht Özdemir indes bei der Gemeinschaftsverpflegung in Deutschland. „Millionen Menschen essen jeden Tag in Kantinen, Mensen, Schulen, Kitas, im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Es ist doch geradezu grotesk, was man da teilweise zu essen bekommt“, sagte der Grünen-Politiker. Vor allem die Qualität des Schulessens macht Özdemir Sorgen.

„Unsere Kinder sind das Wertvollste, was wir haben – und dann wird gerade beim Schulessen gespart“, kritisierte der Minister. „Es kann doch nicht sein, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt es nicht schafft, dass jedes Kind wenigstens einmal am Tag ein gesundes, vollwertiges Essen bekommt, das gut schmeckt und vielleicht sogar vor Ort in der Schule zubereitet wird.“

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Mit einer neuen Ernährungsstrategie will Özdemir dafür sorgen, dass sich mehr Menschen nachhaltig und gesund ernähren. Die Eckpunkte zur Ernährungsstrategie sollen an diesem Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen werden.

In den staatlichen Kantinen will das Ministerium einen Bio-Anteil von 30 Prozent festschreiben, „für private Anbieter planen wir ein einfaches System, mit dem der Bio-Anteil eingängig und schnell ausgelobt werden kann“, sagte Özdemir.

In der Systemgastronomie hapert es nach Einschätzung des Ministers oftmals am Knowhow, wie man nachhaltiger und gesünder kocht – und trotzdem wirtschaftlich bleibt und viele Menschen zügig satt bekommt. „Niemand wird zwangsweise zum Vegetarismus bekehrt, aber wir müssen Anreize für eine gesündere Ernährung schaffen“, sagte Özdemir.

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