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Der aktuelle „tip“.

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Relaunch des „Tip“: Nicht immer nur peinlich

Der „Tip“ ändert seine Erscheinungsweise und kommt ab Januar monatlich statt 14-tägig. Bringt uns das in Berlin dem optimalen Stadtmagazin näher?

Ein Kommentar von Markus Ehrenberg

Alle Jahre wieder – freuen wir uns auf besinnliche Tage und Schnee zu Weihnachten, auf „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Fernsehen, Frank Zander als Weihnachtsengel für Obdachlose und in der Hauptstadt besonders auf die 100 peinlichsten Berliner, die uns das Berliner Stadtmagazin „Tip“ präsentiert.

GewinnerIn diesmal, es war kaum anders zu erwarten: die geschasste Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger (gefolgt von Andreas Geisel, als verantwortlicher Innensenator seinerzeit verantwortlich für die Chaos-Wahl, und Birgit Malsack-Winkemann, Ex-Richterin und Ex-AfD-Bundestagsabgeordnete).

Wieder ein Scoop für den „Tip“ und seinen Geschäftsführer Robert Rischke. Wieder viel Presseresonanz. Wieder ist das aber übers Jahr kein Alleinstellungsmerkmal, dass potentielle Käufer ins Abo oder regelmäßig zum Kiosk bringt und das letzte verbliebene Berliner Stadtmagazin kaufen lässt.

Rund 13.600 verkaufte Exemplare waren es zuletzt. Das klingt irgendwie nicht nach Vier-Millionen-Stadt, die von Touristen geflutet wird, die wissen wollen, wo was warum passiert. Pünktlich zum Jahreswechsel verändert der „tip“ nun seine Erscheinungsweise und kommt 2023 nur noch einmal im Monat. Mit Rischkes Worten ist das ein Aufbruch: Doppelter Heftumfang, komplette Überarbeitung und Neugestaltung, ein kompaktes Monatsmagazin, täglich aktuell im Digitalen, mit allem, was da so dazu gehört. Online-Ausgabe, Instagram, Facebook, Twitter, LinkedIn, TikTok, wöchentliche Newsletter, aktualisierte Food App.

Rischke kündigt ein Magazin an mit dem Besten, was Berlin in diesem Monat zu bieten habe: „Der Schlüssel zur Stadt.“ Man habe viel in die digitale Zukunft investiert. Das ist auch nötig. Nimmt man den virtuellen Auftritt bislang als Maßstab, ist da noch Luft nach oben. Bleiben Zweifel, ob der Relaunch den „Tip“ näher an das optimale Stadtmagazin bringt.

Was man Tag für Tag, Woche für Woche gerne aufschlägt. Was einen immer wieder überrascht, unterhält, anregt und bereichert. Zuletzt musste 2020 der ewige Konkurrent, die „Zitty“, dran glauben. Von jetzt auf gleich eingestellt, nach 43 Jahren.  Die Frage „Zitty“ oder „Tip“ galt in Berlin jahrelang als Glaubensfrage. Am 2. Januar kommt der neue „Tip“ an den Kiosk. Auflage: 25.000. Glaube allein hilft nicht.

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