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Zum ersten Mal seit der Liberalisierung des Strommarktes in Deutschland hat ein Unternehmen die Durchleitung von Strom nach Ostdeutschland erfolgreich durchgesetzt - und damit die ostdeutsche Braunkohleschutzklausel zu Fall gebracht. Am Donnerstag hat das Landgericht Berlin den Stromversorger Veag dazu verpflichtet, sein Netz dem finnischen Konzern Fortum zur Durchleitung von Strom an mehrere ostdeutsche Stadtwerke zur Verfügung zu stellen.

Der Bieterkreis für die deutschen UMTS-Mobilfunklizenzen schrumpft weiter: Die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, die ab Ende Juli die Lizenzversteigerung organisiert, gab am Donnerstag den Rückzug des US-Telekomkonzerns WorldCom von der Auktionsteilnahme bekannt. Damit verbleiben nur noch acht von ursprünglich zwölf angemeldeten Bietern, darunter die bisherigen Mobilnetzbetreiber T-Mobil, Mannesmann Mobilfunk/Vodafone, E-plus und Viag Interkom.

Die Belebung der deutschen Wirtschaft wird weiterhin vor allem von der Industrie in den alten Bundesländern angetrieben. Im verarbeitenden Gewerbe in Westdeutschland sei die Nachfrage im Mai deutlich gestiegen und die Produktion ausgeweitet worden, berichtete das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung am Donnerstag in seinem neuen Konjunkturtest.

Wenn eine Aktienemission nicht gut läuft, bedeutet das für die am Börsengang Beteiligten einen Imageschaden. Wenn der Konsortialführer ein hauseigenes Institut schlecht an der Börse platziert, wird es für ihn unangenehm.

Von Frank Schubert

Jetzt ist auch im Osten der Strommarkt frei: Nachdem das Berliner Landgericht am Donnerstag den ostdeutschen Stromversorger Veag dazu verurteilt hat, fremden Strom durch sein Netz zu leiten, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die im Energiewirtschaftsgesetz festgeschriebene Braunkohleschutzklausel endgültig fällt. Jeder Stromlieferant wird nun seine elektrische Ware direkt zum Kunden in die neuen Bundesländer liefern können, ohne sich von der Veag an der alten Ost-West-Zonengrenze abweisen lassen zu müssen.

Von Antje Sirleschtov

Der US-Konzern Ford hat den Zuschlag für exklusive Verhandlungen über den Kauf des angeschlagenen südkoreanischen Autoherstellers Daewoo erhalten. Der Vorsitzende des Komitees der Daewoo-Gläubiger, Oh Hogen, sagte am Donnerstag in Seoul, Ford habe nun sechs Wochen Zeit für eine umfassende Prüfung des hoch verschuldeten Unternehmens, bevor ein endgültiges Angebot vorgelegt werden solle.

Ursprünglich hatte der neue IWF-Chef Horst Köhler seine Vorstellungen zur Neuordnung des Internationalen Währungsfonds erst im September vorlegen wollen - doch so viel Zeit geben ihm die führenden Industrienationen nicht: Schon beim G-8-Gipfel am 21. Juli in Japan soll über die Zukunft des IWF gesprochen werden.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) könnte nach Expertenmeinung bis Jahresende um zehn Prozent auf 8000 bis 8200 Punkte steigen. Bereits bis zum Ende des dritten Quartals sei mit einem Anstieg um bis zu fünf Prozent auf 7300 bis 7400 Punkte zu rechnen, sagte der Anlageexperte der Deutschen Bank, Alfred Roelli, am Donnerstag in Frankfurt (Main).