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Meist kommen sie als die Retter in der Not. Weil die Bundesländer an Investitionen und die Krankenkassen an Betriebskosten sparen, geht immer mehr Kliniken in Deutschland die Puste aus.

Als Paradebeispiel für eine Privatisierung, die zu Lasten des Endkunden geht, darf die Liberalisierung des Energiemarktes gelten. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast etwa fordert die Zerschlagung der großen Energiekonzerne.

China liegt im Zentrum der deutschen Wirtschaftsinteressen. Viele Mittelständler sind auf Geschäfte mit dem Reich der Mitte angewiesen. Nun fürchten einige den Boykott.

Von David C. Lerch

Wenn die Deutsche Post streikt, wird es für die Kunden eng. Zwar hat das Unternehmen viele Studenten und Hausfrauen in der Hinterhand, die normalerweise einspringen, wenn die Angestellten einmal krank werden.

Die Versorgung der Bürger mit Wasser ist eine hoheitliche Aufgabe. Die Politik darf die Dienstleistung privaten Unternehmen übertragen, die zentrale Entscheidungskompetenz bleibt aber bei den Ländern.

Die Privatisierung der Bundesdruckeri lief, wie eine Privatisierung nicht laufen sollte. Bundesfinanzminister Hans Eichel verkaufte das Berliner Unternehmen, das nicht nur Banknoten sondern auch Reisepässe, Führerscheine und andere Sicherheitsausweise herstellt, im Jahr 2000 an den Finanzinvestor Apax.

Als der Staat die Deutsche Post Mitte der 90er Jahre in die Privatisierung entließ, gab er ihr einen schützenden Begleiter mit: das Postgesetz. Das legte besondere Rechte für den Briefversand beim Ex-Monopolisten fest und drängte damit die neuen Wettbewerber in Nischenmärkte.

Die Stadt Kiel fing 1999 im großen Stil an, Dresden trieb es 2005 auf die Spitze: Die Elbmetropole verkaufte mit der Woba ihren gesamten Wohnungsbestand an eine amerikanische Finanzgruppe, erlöste 981,7 Millionen Euro netto – und wurde so als erste deutsche Stadt auf einen Schlag schuldenfrei. Der Coup reizt bis heute viele Stadtkämmerer.

Es war eines der größten Privatisierungsprojekte: Im November 1996 brachte der Bund die Deutsche Telekom an die Börse – begleitet von einer damals beispiellosen Werbekampagne. Zwei weitere Tranchen folgten 1999 und 2000.

Es steht fest: Die Gewerkschaft Verdi hat ab 2. Mai unbefristete Streiks bei der Deutschen Post angekündigt. In der Nacht zum Samstag waren die Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und der Gewerkschaft gescheitert. Hauptstreitpunkt: die Erhöhung der Arbeitszeit.

Trotz des sechsten Quartalsverlusts in Folge kommt der amerikanische Chiphersteller AMD auf dem Weg aus den roten Zahlen voran. Der deutlich kleinere Intel-Konkurrent verringerte das Minus im ersten Quartal auf 358 Millionen Dollar (225 Millionen Euro).

Schweizer Großbanken sind laut einer Commerzbank-Studie am stärksten von der US-Finanzkrise betroffen. Nach dem absoluten Wert der Abschreibungen lägen US-Banken zwar an erster Stelle, schreibt die Commerzbank.