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Sollten die Bartmücken aussterben, werden Kakaobäume nicht mehr bestäubt.

© epd/Jutta Ulmer

Artensterben hat sich massiv beschleunigt: Naturschutz rettet am Ende auch die Schokolade

Auf der 15. UN-Biodiversitätskonferenz in Montreal geht es um weltweiten Artenschutz. Am Ende würde sich die Menschheit damit auch selbst bewahren.

Ein Kommentar von Jan Kixmüller

Die Menschheit hat den Planeten mittlerweile arg unter Druck gesetzt. Alle schauen nun darauf, wie wir das Klima retten können. Auf globalen Konferenzen wird mal besser, mal schlechter verhandelt, wie die Staaten das Problem in den Griff bekommen können. Neben all der Aufregung steht aber noch ein weiterer Elefant im Raum: das Artensterben.

In den vergangenen 500 Jahren sind bereits allein 680 Wirbeltierspezies für immer verschwunden. Das Artensterben und das Schrumpfen von Populationen auf der Erde hat sich jüngst massiv beschleunigt. So ist etwa die Menge an Fluginsekten in Deutschland seit 1989 um rund drei Viertel zurückgegangen. Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht.

Am Ende der Kette steht der Mensch

Wenn im kanadischen Montreal am heutigen Mittwoch die 15. UN-Biodiversitätskonferenz (CBD) beginnt, geht es um eine globale Vereinbarung, um dem Artensterben bis 2050 wirksam Einhalt zu gebieten. Einer der wichtigsten Punkte dabei ist, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen.

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Doch wofür eigentlich? Man könnte doch sagen, dass Insekten und Unkraut ohnehin nur stören: Wespen, Mücken Schmeißfliegen, Brennnesseln und Ambrosia, wer braucht diese Quälgeister?

„Das System“, lautet die Antwort. Denn wie immer in der Natur hängt alles miteinander zusammen. Bestimmte Insekten brauchen bestimmte Pflanzen zum Überleben und von diesen Insekten wiederum ernähren sich dann andere – wiederum nützliche – Tiere.

An einem Ende der Kette steht der Mensch. Letztlich geht es auch um seine Lebensgrundlage. Und Insekten etwa leisten ihm großartige Dienste. So sind es etwa zwei Arten der Bartmücke, die den Kakaobaum bestäuben. Sterben sie aus, gibt es keine Schokolade mehr.

Artenschutz ist nicht nur für Biotope und die Landwirtschaft gut. Er ist auch aktiver Klimaschutz, weil Ökosysteme große Mengen Kohlendioxid aufnehmen. Und er ist Pandemieschutz, weil geschützte Lebensräume die Verbreitung von Krankheitserregern verhindern können. Also: Her mit dem 30-Prozent-Ziel! Und sei es nur für die Schokolade.

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