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Woher kamen die acht Millionen Mark, die Kanther, Weyrauch und Prinz Wittgenstein 1983 als "Kriegskasse" verschoben?Wer wusste außer den drei Genannten von der Existenz der Kasse?

Die CSU sieht die Stellung ihres Vorsitzenden Edmund Stoiber innerhalb der Union durch die Spendenaffäre ihrer Schwesterpartei CDU gestärkt. Der CSU-Landesgruppenvorsitzende im Bundestag, Michael Glos, sagte am Mittwoch in Berlin, Stoiber sei zum "Hoffnungsträger der Wähler der bürgerlichen Mitte in Deutschland" geworden.

Wegen des brutalen Überfalls auf zwei Vietnamesen im vorpommerschen Eggesin hat der Generalbundesanwalt fünf rechtsextreme Gewalttäter angeklagt. Die Anklage beim Oberlandesgericht Rostock lautet auf gemeinschaftlichen versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte.

Ausgangspunkt der ganzen Affäre waren die Ermittlungen der Augsburger Staatsanwaltschaft gegen Ex-CDU-Schatzmeister Kiep wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Dabei ging es um die eine Million Mark, die der Waffenhändler Schreiber 1991 an Kiep übergab.

Roland Koch, Ministerpräsident und Landesvorsitzender der hessischen CDU, erinnert in diesen Tagen gelegentlich an das Schicksal des Herolds in der Antike, der für eine schlechte Nachricht mit dem Leben bezahlte. Der Überbringer von schlechten Botschaften möge doch bitte nicht für die Inhalte haftbar gemacht werden.

Von Christoph Schmidt Lunau

Schon seit mehreren Wochen bemüht sich eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Auftrag der neuen CDU-Parteiführung, Licht in das System der schwarzen Konten zu bringen. Der Auftrag ist offenbar schwieriger als erwartet.

Hat Schäuble sich nichts weiter vorzuwerfen, als die Spende Schreibers zu spät zugegeben zu haben?Was steckt wirklich hinter dem Spenden-System Helmut Kohls - womöglich Millionen aus der Flick-Affäre?

Der Untersuchungsausschuss des Bundestags soll klären, ob zwischen Spenden für die CDU und Regierungshandeln ein Zusammenhang bestand. Dabei sollen die Panzerlieferung an Saudi-Arabien, in deren Zusammenhang angeblich die eine Million Mark an Kiep geflossen sein soll, und auch der Leuna- Deal geprüft werden.

Sie beschäftigt sich mit der Affäre unter dem Blickpunkt der Rückzahlung von Geldern seitens der Union an den Staat. Hintergrund: Das Parteiengesetz sieht vor, dass bei nicht ordnungsgemäßen Spenden die Partei den zwei- beziehungsweise dreifachen Betrag zurückzahlen muss.

Der Weltsicherheitsrat hat sich nicht auf einen Chef für die neue UN-Abrüstungskommission für den Irak (Unmovic) einigen können. Russland, Frankreich und China lehnten am Dienstag in dem Gremium den Vorschlag von Generalsekretär Kofi Annan ab, den Schweden Rolf Ekeus für den Posten zu nominieren.

Trotz aller Bemühungen um Aufklärung ihrer Spenden- und Finanzaffäre ist die CDU einer Umfrage zufolge auf ein historisches Tief von 29 Prozent gestürzt. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag, dem Tag der Entscheidung für den Verbleib von CDU-Chef Wolfgang Schäuble im Amt, durchgeführten Befragung von 1001 Bürgern.

Nein, Anrufe des Protestes oder auch der Zustimmung zum Ablauf des vorangegangenen Tages habe es nicht gegeben, versichert der rheinland-pfälzische CDU-Generalsekretär Friedrich Claudius Schlumberger. Der Parteifunktionär liefert die Erklärung für die überraschende Ruhe in der Telefonzentrale des Landesverbandes in der Rheinallee in Mainz gleich mit: die Christdemokraten im Land der Reben und Wälder, wo Helmut Kohl zu Hause ist, stünden alle unter Schockwirkung.

Portugal, das gegenwärtig die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union innehat, will während seiner sechsmonatigen Amtszeit die Reformen der EU-Institutionen zur Vorbereitung der Erweiterung der Staatengemeinschaft voranbringen. Die im Februar beginnende Regierungskonferenz soll "bis Ende 2000 zu akzeptablen Ergebnissen für alle Mitgliedsländer" führen, sagte der amtierende EU-Ratsvorsitzende, der portugiesische Außenminister Jaime Gama, am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) will bei der nächsten Verhandlungsrunde um den Atomausstieg zunächst alleine mit den Energieversorgungsunternehmen verhandeln. Das gab Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye am Mittwoch nach einem Treffen mehrerer Fachminister mit dem Bundeskanzler bekannt.

Die Bundesregierung strebt bis zum Jahr 2020 einen Anteil von 15 Prozent alternativer Kraftstoffe an deutschen Tankstellen an. Verkehrsminister Reinhard Klimmt sagte nach einem Treffen mit Vertretern der Automobil- und Mineralölwirtschaft am Mittwoch in Berlin, von ursprünglich 15 Zukunftskraftstoffen sollten drei fortentwickelt werden: Erdgas, Methanol und Wasserstoff.

Syrien will die unterbrochenen Friedensverhandlungen mit Israel nur dann fortsetzten, wenn sich Israel zuvor zu einem grundsätzliche Abzug von den Golanhöhen bereit erklärt. Dies betonte Außenminister Faruk el Schara in einem am Mittwoch veröffentlichten Gespräch mit der libanesischen Tageszeitung "As Safir".

Die Bilder sind noch in guter Erinnerung: Die stolze Madame Cresson, die in und um Brüssel ein System der Günstlingswirtschaft installierte, aber ihr eigenes Fehlverhalten nicht einräumen wolle. Der nette Herr Santer, der die EU-Kommission tapfer führte, aber dennoch den harten Urteilsspruch unabhängiger Prüfer nicht abwenden konnte: Es gibt in der ganzen EU-Kommission niemanden, der für Missmanagement, Vetternwirtschaft und Korruption letztlich verantwortlich zu machen ist.

Von Albrecht Meier

Spät sprach er, doch er sprach. Das lange Schweigen hat Bundespräsident Johannes Rau viel Kritik und auch den Verdacht eingebracht, er äußere sich nicht, weil er selbst in Nordrhein-Westfalen wegen Flügen, die die Westdeutsche Landesbank bezahlt hatte, in eine Affäre verwickelt sei.

Von Hermann Rudolph

Die vielen Kameraleute warteten mehr als eine halbe Stunde vergeblich. Doch die Pilotenwitwe ist schon viel früher durch einen Hintereingang in den Landtag geführt worden, und auch den Verhandlungssaal betritt sie unbemerkt, weil eigens für sie eine Fluchttür geöffnet worden ist.

Von Jürgen Zurheide

Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) hat im vergangenen Jahr die Zahl seiner Entwicklungshelfer um rund 15 Prozent erhöht. 130 zusätzliche Entwicklungshelfer seien 1998 entsandt worden, insgesamt seien zurzeit rund 900 Entwicklungshelfer in 45 Ländern tätig, sagte DED-Geschäftsführer Jürgen Wilhelm am Mittwoch in Berlin.

Das Städtchen Roßlau, 14 500 Einwohner, in Sachsen-Anhalt ist von der Kampfhunddichte her kaum mit Neukölln oder Wedding zu vergleichen. "Als bei uns die Regelung in Kraft trat, besaß nur eine Familie einen Kampfhund, der bis heute nicht auffällig geworden ist", sagt der Bürgermeister Klemens Koschig.

Von Katja Füchsel

Süleyman Demirel hat ein gutes Gespür für den Zeitpunkt von Auslandsreisen. Als der türkische Staatspräsident am vergangenen Wochenende das benachbarte Georgien besuchte, traf er auf Gastgeber, die Ankara gerade in dieser Zeit als wichtigen Freund betrachten: Der russische Krieg in Tschetschenien hat ehemalige Sowjetrepubliken wie Georgien und Aserbaidschan nervös gemacht.

Von Thomas Seibert