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Nach einem konturlosen Wahlkampf bleiben am Tag der Europawahl viele im Nachbarland Polen lieber zu Hause statt an die Urnen zu gehen.

Parallel zur Europawahl hat Belgien auch Regionalwahlen abgehalten, die als wichtiger Stimmungstest für die erst vor einem halben Jahr angetretene Zentralregierung in Brüssel galten.

Schicksalswahl für den britischen Premier Brown, ein schwedischer Pirat nach Straßburg und andere Details von der größten Abstimmung des Kontinents: Eindrücke aus den Mitgliedsländern der Union.

Der Wahlmarathon im Jahr 2009 ist nun schon ein gutes Stück vorangekommen. Nach der Neuwahl in Hessen und der Bundespräsidentenwahl haben die Bürger nun auch die Europawahl und gleichzeitig sieben Kommunalwahlen (siehe Text Seite 5) geschafft.

Für die Gewinne und Verluste der Parteien sind vor allem die aktuelle innenpolitische Situation und die geringe Wahlbeteiligung verantwortlich; europapolitische Themen spielten dagegen kaum eine Rolle. Das ergibt eine Wahlanalyse der Forschungsgruppe Wahlen.

Ohne größere Zwischenfälle haben die Bürger des Libanon am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Um die 128 Sitze, die jeweils zur Hälfte von Muslimen und Christen besetzt werden müssen, bewerben sich 587 Kandidaten.

Europas Konservative können sich freuen. Nach einer Hochrechnung des Europaparlaments darf die Europäische Volkspartei zwischen 263 und 273 Abgeordnete in die neugewählte Volksvertretung entsenden und stellt damit weiter die stärkste Kraft.

Europawahl - Wahlparty SPD

Eigentlich, dachten sie bei der SPD, haben wir doch alles richtig gemacht: Einigkeit gezeigt, Kraft zum Krisenmanagement bewiesen. Und jetzt diese verheerende Niederlage. Am bittersten daran ist, dass niemand mit ihr gerechnet hat.

Von
  • Robert Birnbaum
  • Stephan Haselberger
CDU Wahlparty

Schlappe für Rot-Rot: Nach Auszählung aller Stimmen in Berlin kommen die Christdemokraten auf 24,3 Prozent und die Grünen auf 23,6 Prozent. Die SPD wurde drittstärkste Kraft. Allerdings haben Ost und West wieder einmal unterschiedlich gewählt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach
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Nach viertägigen Wahlen in den 27 Mitgliedsstaaten zeichnet sich am Sonntagabend ein erster Trend ab: Europa rutscht offenbar nach rechts. In mehreren EU-Ländern legten die Konservativen, aber auch die Europaskeptiker zum Teil deutlich zu.

Stell dir vor es ist Wahl und keiner geht hin: Nur knapp 33 Prozent der Berliner haben ihre Stimme abgegeben. Das sind rund fünf Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Auch in Brandenburg sieht es schlecht aus.

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Vor rund zehn Jahren wurde die Homo-Ehe in Deutschland beschlossen. Kinder adoptieren hingegen dürfen Homosexuelle bis heute nicht. Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckhardt will das ändern.

Ist es eine Wahl zwischen „Krieg und Frieden“, wie jüngst ein libanesischer Politiker behauptete? Oder geht es bei der künftigen Machtverteilung im Beiruter Parlament eher um einen Sieg mit symbolischer Bedeutung?

Von Martin Gehlen

Es ist ein Dickicht, sprachlich. Blechkisten prägen den Alltag der Abgeordneten. Nationale Besonderheiten sind wichtig. Und die Deutschen sind dabei besonders „pushy“.

Von Albrecht Meier

Nun ist es wieder leiser geworden um Karl-Heinz Kurras und die Erkenntnis, dass es nicht nur ein Westberliner Polizeibeamter war, sondern auch ein Waffennarr, Stasi-Spitzel und SED-Parteigänger, der Benno Ohnesorg erschoss. Damals wie heute lieferte die Tat Stoff für allerlei Projektionen, die mindestens eines belegen: Dass die Geschichte von Bundesrepublik und DDR noch ganz von Gegenwart überlagert ist.

Von Jost Müller-Neuhof

Die einen hatten Riesenangst und sagten Nein. Die anderen Riesenhoffnungen und sagten Ja. Zwei Dörfer in Polen, zwei Gegensätze. So war das 2003 bei der EU-Abstimmung. Sechs Jahre später sind die diametralen Unterschiede verwischt. Wie das Vereinte Europa das Denken, den Alltag und das Geld im Portemonnaie verändert

Das haben wir immer schon so gemacht: So uninspiriert wie die Wahlkampagnen der politischen Parteien ist Europa hoffentlich nicht.