Was hilft mehr gegen das Unrecht in der Welt, lautstarkes Getrommel oder stille Diplomate? Vom Zusammenhang zwischen Krach, Macht und Protest.
Christiane Peitz
Treppensteigen mit Spiegelstreifen, in der Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums in der Charité: „Scala“ heißt die Installation des Künstlers Werner Klotz.
Shole Pakavran kämpfte jahrelang für ihre unschuldig zum Tode verurteilte Tochter, vergeblich. Auch nach deren Hinrichtung engagiert sie sich weiter für Opfer des Mullahregimes. Jetzt wird sie in Berlin geehrt.
In Prag wurde jetzt ein Konzert mit Anna Netrebko gecancelt, in der Staatsoper Unter den Linden singt sie im September Verdi. Über den komplizierten Fall der russischen Operndiva und ihre umstrittene Putin-Nähe.
Eine Kinderliebe, nach 24 Jahren sehen sie sich wieder. Was, wenn Nora nicht mit ihrer Familie ausgewandert wäre? Celine Song erzählt in ihrem Regiedebüt von sich selbst - und man denkt wie selten im Kino über das eigene Leben nach.
Über 400 Menschen wurden in diesem Jahr im Iran bereits hingerichtet, auch die Schikanen gegen Filmemacher gehen weiter. Ali Ahmadzadeh darf nicht ausreisen – und ein Berliner Open-Air-Festival zeigt Filme zur Todesstrafe im Iran. Hinsehen!
Wer vom Tablet musiziert, braucht digitale Noten. Die gibt es auf zahlreichen Apps. Musiker träumen davon, dass der Notentext kein PDF mehr ist, sondern flexibel wie ein Worddokument. Ein Berliner Unternehmen trainiert dafür eine KI.
Schauplatz des Kalten Kriegs und der Wende: Bis der Checkpoint Charlie zum angemessenen Erinnerungsort umgestaltet ist, dauert es noch. Gut, dass Berlin sich Zeit dafür nimmt.
In Ian McEwans „Lektionen“ findet im Berliner Café Adler eine unerwartete Wiederbegegnung statt. Das Café gibt es zwar nicht mehr, doch die Erinnerung ist umso lebendiger.
Wie Geopolitik, Religion und bigotte Moral bei den Blockbustern der Saison die Zensur in Asien auf den Plan rufen – und wie „Barbie“ in China ankommt.
Die Vorwürfe gegen den US-Filmstar wurden vor Gericht abgewiesen. Wurde Spacey Unrecht getan? Machtmissbrauch ist oft nicht justiziabel. Über das Schwarz-Weiß-Denken bei MeToo-Vorwürfen.
Wieso unterstützt das Land Berlin das wichtigste Festival der Stadt eigentlich nicht, das ihren Namen sogar im Titel trägt? Ein Plädoyer.
Programm verkleinert, Sektionen gestrichen? Mariette Rissenbeek, Geschäftsführerin der Internationalen Filmfestspiele Berlin, über die angekündigten Umstrukturierungen.
Sind so nasse Füße: Am Kreuzberger Wrangelbrunnen möchte man sich gerne zu Oder, Elbe, Weichsel und Rhein gesellen.
Zeitgleich mit „Barbie“ startet Christopher Nolans „Oppenheimer“ über den „Vater der Atombombe“, der später der Spionage verdächtigt wurde. Auf die Bombe folgte in der McCarthy-Zeit ein Vernichtungskrieg der Worte: Nolans erster Talking-Heads-Film.
Eine ziemlich andere Marienvesper, mit Kompositionen von Frauen: Das Berliner Vokalensemble The Present feiert mit seinem Debütalbum „Ex Utero“ das Leben.
Verstärkt sie nun Diskriminierung und Ausgrenzung oder ist sie unverzichtbar bei Protest- und Demokratiebewegungen? Über Chancen und Gefahren der Gruppendynamik.
Sonst ist der Niedergang des deutschen Kinofilms unausweichlich, sagt der Geschäftsführer der größten deutschen Produzentenvereinigung, Björn Böhning. Ein Gespräch über den Ausstieg von Sky, die Öffentlich-Rechtlichen und den Fall Til Schweiger.
Zensur in den USA: Immer mehr Bücher über Rassismus, Queerness oder Gesellschaftskritik verschwinden dort aus Bibliotheken. Der PEN schlägt schon länger Alarm.
Dreharbeiten gestoppt, Premieren ohne Stars – und was ist mit den großen Herbstfestivals? Der Doppelstreik der Schauspieler und Drehbuchautoren hat immense Konsequenzen für die US-Filmindustrie.
Trotz großen Publikumserfolgs im vergangenen Februar muss das Filmfestival schrumpfen. Dringende Personal- und Strukturfragen sind nicht geklärt – auch weil politische Zusagen fehlen.
Volle Häuser, Rekordauslastungen, die Pandemie ist überstanden. Lauter positive Nachrichten zum Ende der Spielzeit – aber wie geht es weiter angesichts der Kostensteigerungen auch in der Kultur?
Die einen schimpfen auf die Moderne, die anderen befürchten einen Rechtsruck in der Baukunst: Der Streit um die Architektur wird in Schweden immer ideologischer.
Die Berlinale muss sparen. Wie geht es weiter beim großen Publikumsfestival, fallen ganze Sektionen weg? Nächste Woche trifft sich das Leitungsduo Rissenbeek und Chatrian mit der Kulturstaatsministerin.