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Kann Integration. US-Botschafterin Amy Gutmann  ist stolz,Jüdin zu sein. Beim Weihnachtsempfang singt sie mit ihren Gästen aber auch Songs wie „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer“.

© dpa/Sebastian Kahnert

Feiern mit Freunden: Weihnukka in der US-Residenz in Berlin

Botschafterin Amy Gutmann mischt in ihren Weihnachtsempfang Elemente von Chanukka. Repräsentanten der Berliner Gesellschaft singen wie ein alter Chor.

Was wünschen sich Menschen, wenn sie mit ihren Lieben ein Fest feiern, ganz egal, ob es einen religiösen oder weltlichen Anlass hat? US-Botschafterin Amy Gutmann weiß es. Frieden, einen liebevollen Umgang miteinander, den das englische Wort „kindness“ so umfassend beschreibt, Freunde, fröhliches Miteinander, unbeschwerte Freude.

All das und noch mehr wünscht sie ihren Gästen am Donnerstagabend beim Weihnachtsempfang in der Residenz in Dahlem. Der Weg vom Gartentor zum Haus ist festlich beleuchtet mit Fackeln und vielen kleinen Lichtern in den Bäumen. Innen sind die Türrahmen mit Tannengirlanden und Lichtern dekoriert.

Die Freude von Chanukka und Weihnachten

Der New Yorker Komponist Todd Fletcher sitzt am Klavier und stimmt Lieder an: „Joy To The World“, Rudolph, The Red-Nosed Reindeer, „Stille Nacht“ und das fröhliche „Oh Chanukah, Oh Chanukah“, das mehr Party-Stimmung macht.

Es ist auch der achte Tag von Chanukka, an dem beim jüdischen Lichterfest die letzte Kerze am Leuchter entzündet wird. Fußballspieler Brenden Aaronson ist gekommen, der Künstler Christoph Niemann, Kunstexperte René Scharf und seine Frau, Hollywoods Anwältin in Berlin, Christiane Stützle. Dass die anwesenden Repräsentanten der Berliner Gesellschaft, unterstützt von den „Embassy Singers“ mitschmettern wie ein gut eingespielter Chor, liegt nicht nur an den Textheften, die der Haus-Manager verteilt hat.

Turkey und Latkes

Es ist diese besondere Stimmung, die hier herrscht, die alle ein bisschen mitreißt. Ja, man kann jüdische und christliche Elemente mischen und gemeinsam fröhlich feiern.

Ja, man kann unterschiedlicher Herkunft sein, und sich zum Christmas Turkey, der als feines Häppchen mit Cranberrys in kleinen Gläschen serviert wird, die jüdischen Reibekuchen „Latkes“ schmecken lassen und dazu Feuerzangenbowle trinken.

Ein Stolperstein schafft Heimatgefühl

Eine Opernsängerin tritt auf aus Feuchtwangen, der Heimatstadt des Vaters der Botschafterin. Amy Gutmann erinnert an einen ihrer persönlichen Höhepunkte dieses Jahres.

Als in ihrer Gegenwart vor dem Haus ihres Vaters, der als junger Mann vor den Nazis flüchten musste, Stolpersteine gelegt wurden, da sei Feuchtwangen auch ihre Heimatstadt geworden.

Gute Musik wünschen sich die Botschafterin und ihr Mann Michael Doyle für die Feiertage, frohgelaunte Feste mit Freunden. Die Macht, die das Licht über die Dunkelheit hat, symbolisieren beide Feste. Wie gut sich die Amerikaner auf Integration und die Kunst des Einbeziehens verstehen, wird an diesem Abend auf berührende Art sichtbar.

Mit guten Wünschen beladen machen sich die Gäste auf den Weg in die Feiertage, bis man sich wiedersieht bei den diversen Neujahrempfängen im nächsten Jahr.

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