zum Hauptinhalt

Als im Frühjahr Bill Gates die Debis-Basilika betrat, um eine Rede zu halten, schnellte das statistische Pro-Kopf-Vermögen der dort Versammelten in die Höhe, um nach Beendigung der Ansprache und dem Abmarsch des Software-Milliardärs wieder auf sein vorheriges Niveau abzusinken. Das Beispiel veranschaulicht , wie wenig aussagekräftig rein quantitative Einkommensmessungen für die tatsächlichen Wohlstandsverhältnisse einer Gesellschaft sind.

"Alles bestens (wir verschwinden)", so heißt ein kleiner französischer Film, der in zwei Wochen ins Kino kommt. Sein widerborstiger Titel passt merkwürdig perfekt zur derzeitigen Situation des Kinos in Deutschland.

Von Jan Schulz-Ojala

Begeisterter Applaus kann auch unverschämt sein. Dabei war klar, dass der walisische Starbariton Bryn Terfel nach Wotans Abschied in der Philharmonie keine Zugabe singen würde.

Von Uwe Friedrich

Mit "WORK", der großen Geburtstagsretrospektive für Helmut Newton, ist die erste Probe für das zukünftige Deutsche Centrum für Photographie (DCP) bestanden: Die Nationalgalerie ist voll, das Medienecho riesig und Helmut Newton zufrieden. Trotzdem habe ihn der Job "Nerven, Zeit und Ärger" gekostet, meint Manfred Heiting.

Manchmal bekommt man den Eindruck, Berlins Kulturszene sei heillos überdüngt: Konzertreihen, Festivals, Kulturtage schießen wie Pilze aus dem Boden, stehen in unmittelbarem Verdrängungswettbewerb und gehen oft schon wieder ein, ehe sie Wurzeln schlagen konnten. Jüdische Kulturtage, American Music Week, KammerMusikFestival am Gendarmenmarkt - alles Veranstaltungsreihen, auf die Städte wie Wittenberg oder Osnabrück vermutlich stolz wären, und die hier darum kämpfen, überhaupt wahrgenommen zu werden.

Der Alleinunterhalterin gelüstet es diesmal nach exotischer Begleitung: Die Popette Betancor hat sich für ihr neues Programm unter dem nur scheinbar kryptischen Titel "In Djienzs" (laut lesen!) mit der Combo Lychee Lassi zusammengetan.

Die Leute wollen, dass etwas passiert. Fünf Sterne Deluxe haben das in ihrem Hit richtig erkannt.

Von Ulf Lippitz

Auszüge aus den vorab veröffentlichten Reden von Bundespräsident Johannes Rau und dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, anlässlich des Gedenkens an die Pogromnacht 1938 und der Berliner Demonstration gegen Rechtsextremismus am DonnerstagJohannes Rau"Wir beklagen fast Hundert Tote, die seit 1990 Opfer rechtsextremer Täter geworden sind. Junge deutsche Männer haben Ausländer, Behinderte, Obdachlose durch die Straßen gejagt, verletzt und zu Tode geprügelt.