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Irgendwo ganz tief drunten im Seelengrund sitzt bei jedem Menschen der Wunsch, einfach mal alles ganz anders zu machen: Sich zum Entsetzen seiner Mitmenschen in knallbunte Garderobe zu werfen, sich hemmungslos mit Kirschlikör zu betrinken und mit Inbrunst Chansons auf dem Kudamm zu singen. Oder, wenn das gerade schwierig sein sollte, zumindest Musik zu hören, die genauso unverschämt und lustig ist.

Martin Gallop hat ein vielversprechendes Debütalbum veröffentlicht: melodiöser Pop und stille Balladen. Sympathisch unsicher steht der schlaksige Songwriter aus Toronto / Oldenburg im schwarzen Jackett auf der Bühne des Quasimodo.

Ja, er ist wirklich angekommen. Nach dem letzten "Parsifal"-Akt steht er da, inmitten seiner Musiker, die er mit auf die Bühne genommen hat, lässt das Blitzlicht-Gewitter über sich ergehen, nimmt die standing ovations des jubelnden, trampelnden Saales entgegen.

Von Frederik Hanssen

Baulärm gehört für die geistig behinderten Schüler der Helene-Haeusler-Schule und ihre Lehrer seit Jahren zum Alltag. Doch sie nehmen ihn gerne in Kauf.