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Fichte verbindet mehr mit Fina als er zunächst ahnt.

© ZDF/Arnim Thomaß

Spreewaldkrimi im ZDF: Das Versagen der Väter

Der Montags-TV-Tipp: In „Bis der Tod euch scheidet“ holt nicht nur Thorsten Mertens Hauptkommissar die Vergangenheit ein.

An seinem grau-gesprenkelten Henriquatre-Bart sieht man Polizist Fichte (Thorsten Merten) an, dass der Spreewaldkrimi des ZDF seit seiner Premiere im Jahr 2006 in die Jahre gekommen ist. Was nicht weiter verwunderlich ist. Auch sein ehemaliger Vorgesetzter Thorsten Krüger (Christian Redl) verfolgt die neuen Fälle nur noch von seinem Bauwagen mitten im Hochwald aus, also quasi von der Seitenlinie. Die Ermittlungen nach der todbringenden Explosion einer Gasflasche bei einem ausgelassenen Polterabend liegen hingegen in der Verantwortung der jungen Kommissarin Luise Bohn (Alina Stiegler).

In der Folge „Bis der Tod euch scheidet“ am 19. Februar um 20:15 Uhr im ZDF geht es keineswegs um einen Unfall. Die Gasflasche war eine Bombe mit Fernauslöser. Bräutigam Marc wird bei der Explosion schwer verletzt, ein anderer Gast stirbt. Und Braut Fina (Mercedes Müller) gilt zunächst als vermisst, bis sie von Krüger später verwirrt im Wald gefunden wird. Sie kann sich nicht erklären, wie die Selbstbaubombe mit ihrem Handy gezündet wurde.

Was einen beeindruckt, sind oft die großen Geschichten. Was einen berührt, ist die Wahrhaftigkeit in scheinbar kleinen Geschichten.

Mercedes Müller gerät als Fina Jurisch in einen schlimmen Verdacht. 

Buch und Regie lagen in der Hand von Jan Fehse. Der 16. Fall bleibt mit häufigen Rückblenden und besonderen Eingebungen des Ex-Kommissars und seiner Nachfolgerin in der Tradition der Krimireihe. Zur mystischen Grundstimmung des Spreewaldes gesellt sich mit dem unheilbringenden Wirbelwind Wischar erneut eine lokale Legende. Im Gegensatz zu früheren Spreewaldkrimis dient sie aber eher der Garnierung; für die Handlung spielt sie keine tragende Rolle. Anders als aktuelle Themen wie der zunehmende Massentourismus durch Kanu-fahrende Großstädter, die den Einheimischen und speziell den Kahn-Kapitänen das Leben schwer machen.

Die neue Folge bleibt den Spreewaldkrimis aber noch in einer anderen Hinsicht treu. Auch diesmal sind es die sehr persönlichen Ereignisse aus der Vergangenheit, auf denen der aktuelle Fall beruht. Und ganz besonders betroffen ist dabei Polizist Fichte, den mehr mit der Braut verbindet, als er zunächst ahnt.

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