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Die Emission weiterer italienischer Anleihen hat den europäischen Märkten am Donnerstag nicht den erhofften Schub gebracht. Dax und Euro-Stoxx 50 notierten jeweils 1,3 Prozent im Plus bei 5848 beziehungsweise 2283 Punkten und damit über dem Niveau unmittelbar vor Bekanntgabe der Ergebnisse.

Die Finanzierungskosten für das hoch verschuldete Ungarn steigen dramatisch. Die ungarische Schuldenagentur AKK sagte am Donnerstag sogar eine geplante Auktion für dreimonatige Staatsanleihen ganz ab.

Geht das gut? Bekommt die Politik die Schuldenkrise in den Griff, könnte es ab Sommer besser werden. Wenn nicht, droht der Absturz. Foto: Mauritius

Die Aussichten für Deutschlands Wirtschaft sind durchwachsen – es sei denn, die Krise eskaliert.

Von Carsten Brönstrup

Christine Lagarde glaubt nicht mehr an die Wende zum Guten. „Ziemlich düster“ seien die Aussichten für die Weltwirtschaft, warnte die Chefin des Internationalen Währungsfonds IWF kürzlich.

Die Wirtschaftsforscher pflegen eine mitunter verschwurbelte Sprache. Von „Aufwärtsrisiken“ sprechen sie, wenn sie finden, dass sich die Konjunktur womöglich besser entwickeln wird, sie aber dem Braten nicht trauen.

Geplatzte Kooperation mit Gazprom lässt Anleger kaltKurz vor Weihnachten erreichten RWE-Aktionäre schlechte Nachrichten: Der Versorger muss die Hoffnungen auf eine Kraftwerksehe mit dem russischen Gazprom-Konzern aufgeben. Gazprom und RWE wollten gemeinsam Kraftwerke in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden bauen und betreiben.

Monti

Die Geldspritzeder EZB zeigt Wirkung: Die mit billigen Krediten üppig versorgten Banken haben einen Teil des Geldes Italien geliehen. Sie begnügten sich dabei am Mittwoch mit einer halb so hohen Rendite wie im November: 3,25 Prozent.

Der Dax ist am Mittwoch nach drei Gewinntagen deutlich ins Minus gerutscht. Damit folgte der deutsche Leitindex dem Euro – der ebenfalls kräftig absackte – und schloss zwei Prozent tiefer bei 5771 Punkten.

Der Euro wird zehn Jahre alt: anlässlich des Jubiläums wird um seine Existenz gerungen.

Nach zehn Jahren Euro zeigen sich die Gründungsfehler der Gemeinschaftswährung. Aber die Eskalation im Krisenjahr 2011 hat auch gezeigt, dass der Euro ohne gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik nicht funktioniert. Mehr Zusammenarbeit in Europa ist die Konsequenz.

Von Alfons Frese