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Eine Straße, die die beiden Städte Blantyre und Lilongwe in Malawi verbindet, ist nach den schweren Regenfällen des tropischen Wirbelsturms „Freddy“ eingebrochen.

© dpa/Thoko Chikondi

Katastrophen-Zyklon „Freddy“ : Forschung vermutet Zusammenhang mit dem Klimawandel

Die Erderwärmung mache solche Extremwetterereignisse wahrscheinlicher. Regenfälle treten laut Attributionsforschung stärker und häufiger auf.

Der ungewöhnlich langlebige Zyklon „Freddy“, durch den in Ostafrika inzwischen mehr als 400 Menschen ums Leben gekommen sind, wird vor Forschenden im Zusammenhang mit dem Klimawandel gesehen. Zu diesem Schluss kommt die Attributionsforscherin Friederike Otto, die eine mögliche Verbindung von Wetterereignissen mit dem Klimawandel untersucht. Der Zyklon Freddy zieht bereits seit Anfang Februar durch den Indischen Ozean.

„Unsere Analysen legen nahe, dass der Klimawandel beim Zyklon Freddy eine Rolle gespielt hat, da er ein solches Extremwetterereignis wahrscheinlicher gemacht und die gefallenen Regenmengen erhöht hat“, so die Dozentin des Grantham Institute for Climate Change am Imperial College London.

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Das von Otto gegründete Forschungsnetzwerk „World Weather Attribution Group“ hatte zuvor die Rolle des Klimawandels bei den schweren Regenfällen, die durch den tropischen Wirbelsturm „Batsirai“ und andere fast zeitgleich aufgetretenen tropischen Stürme im Januar und Februar 2022 verursacht wurden, analysiert. Dabei wurde auch die Region, die vom Zyklon Freddy getroffen wurde, untersucht.

Ein von den Überschwemmungen des Zyklons Freddy beschädigtes Gebiet in Blantyre, Malawi.

© action press/Joseph Mizere

Die Forschenden gehen davon aus, dass die Ergebnisse sehr ähnlich ausfielen, wenn die Untersuchung für den Zyklon Freddy wiederholt würde. Die Prozesse, die jetzt zu den starken Regenfällen führen, seien denen des Zyklons Batsirai sehr ähnlich. „Am Beispiel der Tropenstürme haben wir erfasst, dass durch den Klimawandel die Regenfälle stärker und häufiger aufgetreten sind.“

Anfälligkeit der betroffenen Länder

„Unsere Studie konnte auch erkennen, dass die Auswirkungen der Tropenstürme durch die hohe Anfälligkeit der betroffenen Länder noch verschlimmert wurden, sodass sich die Extremwettereignisse zu wahren Katastrophen entwickelten“, so Otto. „Extremwetterereignisse werden mit fortschreitender Erderhitzung nur noch schlimmer werden“, lautet ihr Fazit. 

Männer bergen Teile ihres zerstörten Hauses n Malawi nach schweren Regenfällen, die der Zyklon „Freddy“ verursacht hat.

© dpa/Thoko Chikondi

Der Zyklon „Freddy“ hatte sich am 6. Februar vor der Nordwestküste Australiens gebildet, seitdem setzt er seinen Zerstörungszug weiter fort. Nachdem er den gesamten südlichen Indischen Ozean überquert hatte, traf „Freddy“ am 21. Februar zunächst in Madagaskar und am 24. Februar in Mosambik auf Land und sorgte für schwere Verwüstungen.

In einer seltenen „Schleifenbahn“ kehrte der Zyklon dann mit noch größerer Macht und noch mehr Regen nach Madagaskar zurück, um dann erneut Mosambik und schließlich Malawi zu erreichen. In Mosambik verloren mindestens 49.000 Menschen durch den Zyklon ihr Dach über dem Kopf. (mit AFP)

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