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Den deutschen Chef von Greenpeace International wird es geschmerzt haben: Ausgerechnet im Weltmeisterland des ökologischen Bewusstseins musste seine Umweltorganisation im vergangenen Jahr Verluste bei den Einnahmen und bei der Zahl der Unterstützer hinnehmen. Trösten kann sich Thilo Bode damit, dass sich gleichzeitig weltweit mehr Menschen für Greenpeace eingesetzt oder Geld für die Aktivisten gespendet haben.

Der Fall kommt Bundesverteidigungsminiter Rudolf Scharping ungelegen. Denn die Ermittlungen gegen einen 28-jährigen Oberfeldwebel aus der Moltke-Kaserne im mecklenburgischen Dabel wegen mutmaßlicher rechtsextremer Betätigung bringen ein Thema wieder auf die Tagesordnung, das lange keine Schlagzeilen mehr gemacht hat: Rechtsextremismus in der Bundeswehr.

Von Robert Birnbaum

Jeder Schüler bekommt bis 2006 einen eigenen Laptop - mit dieser Forderung trat Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) gestern an die Öffentlichkeit. Um das ambitionierte Projekt überhaupt finanzieren zu können, soll die Wirtschaft einspringen.

Von Claudia von Salzen

Im Streit um den Auftritt von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) bei der zentralen Feier zum zehnten Jahrestag der Deutschen Einheit in Dresden hat CDU-Chefin Angela Merkel vor einer Überhöhung von Kohl gewarnt. Kohl habe zwar "große Leistungen für die deutsche Einheit und die europäische Einigung erbracht", sagte Merkel der in Koblenz erscheinenden "Rhein-Zeitung".

Im niedersächsischen Seelze hat die Polizei am Mittwochabend zwölf Afghanen festgenommen, die offenbar illegal nach Deutschland eingeschleust worden waren. Nach Angaben der Polizei in Garbsen wurden die 14- bis 46-jährigen Männer in einem Lastwagen entdeckt, der eine Fracht bei einer Chemie-Firma abliefern sollte.

Um nach dem Weltkrieg Flüchtlingen die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, Eltern und Kinder wieder zusammenzubringen sowie den Verfolgten des NS-Regimes ihr Leid zu bestätigen, gründete das Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte schon 1943 ein zentrales Suchbüro in London. 1946 wurde der Sitz nach Arolsen verlegt, weil der kleine hessische Ort annähernd in der geografischen Mitte der vier Besatzungszonen lag.

Von Christian Böhme

Wenn nichts mehr dazwischen kommt, wird das Kabinett in den nächsten Wochen die Umsetzung der europäischen Biopatent-Richtlinie auf den Weg bringen. Es geht um eine Frage, die nicht nur für Wirtschaft und Forschung interessant ist, sondern auch Patienten betreffen könnte: Dürfen Firmen ihre Erkenntnisse über menschliche Gene patentieren lassen?

Von Robert Birnbaum

Die Bundesregierung wird nach Angaben von Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) ein Verbot der rechtsextremen NPD beantragen, wenn die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern soll an diesem Freitag ein Verbot der Partei prüfen.

Generalbundesanwalt Kay Nehm hat Anklage gegen zwei mutmaßliche Führungsfunktionäre der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) beim Bayerischen Obersten Landesgericht erhoben. Die Bundesanwaltschaft wirft dem 41 Jahre alten Mann und der 39-jährigen Frau vor, den illegalen Grenzübertritt von sechs PKK-Anhängern von Österreich nach Deutschland organisiert zu haben.

Bei dem von der DDR-Staatssicherheit auf die SPD angesetzten Spitzel "Max" handelte es sich um den langjährigen Bonner Unterbezirksvorsitzenden Rudolf Maerker. Das ergibt sich aus dem Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf gegen Oberst Kurt Gailat von der "Hauptverwaltung Aufklärung" (HVA).

Fünf Wochen nach einem brutalen Skinhead-Überfall an einer KZ-Gedenkstätte in Wuppertal sind drei junge Rechtsradikale zu Jugendstrafen von je sieben Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Ein Wuppertaler Jugendschöffengericht bestrafte die 17, 18 und 20 Jahre alten Neonazis am Donnerstag wegen gefährlicher Körperverletzung, Störung einer Versammlung und Landfriedensbruchs.

Nach dem Mord der baskischen Terrorgruppe Eta an einem spanischen Militär feierten radikale Jugendliche im Baskenland mit Straßenschlachten einen "Tag des Kampfes". Eine Niederlassung der gemäßigten Nationalpartei PNV wurde in der Nacht zum Donnerstag in Brand gesteckt, mehrere Brandsätze flogen gegen Wohnungen von Polizisten und Politikern.

Die iranische Führung hat am Donnerstag Palästinenserpräsident Jassir Arafat in der Jerusalem-Frage den Rücken gestärkt. "Die Frage von El Kuds (Jerusalem) ist sehr ernst, denn (die Stadt) gehört der gesamten islamischen Welt, und das palästinensische Volk als Vertreter der Moslems in aller Welt muss diese Stadt heilig halten", erklärte Präsident Mohammed Chatami seinem Gast.

Von Elke Windisch