Walter Momper trug früher immer einen roten Schal, um damit seine politische Zugehörigkeit auszudrücken. Der rote Schal - ein Symbol.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 25.08.2000
Elf Tage nach der Gasexplosion an der Herderstraße 6 hat die Charlottenburger Bauaufsicht gestern die meisten Wohnungen wieder freigegeben. Die ersten Eigentümer und Mieter kehrten schon zurück, weitere dürften laut Hausverwaltung heute folgen.
Die neue Litfasssäule, die eher wie eine abstrakt bemalte Rolle aussieht, wird von vier Teilnehmern des Workshops "Design Bizarr" aufmerksam begutachtet. Gerade beraten sie in einer schattigen Ecke des Comenius-Gartens über die weitere Gestaltung.
"World Spine 1" heißt der erste Weltkongress für Wirbelsäulenmedizin, der von Sonntag an bis zum 1. September im ICC stattfinden wird.
Mit dem Richtfest für die letzte Baulückenschließung wird der Gendarmenmarkt seinem Ruf als einem der schönsten Plätze Europas bald noch gerechter. Gestern wurde die Richtkrone über dem Rohbau des "Wohn- und Geschäftszentrums Quartier 30" zwischen Markgrafen-, Mohren- und Kronenstraße hochgezogen.
Eigentlich sollte es schon längst vermietet sein: das ehemalige Kaufhaus Jandorf an der Brunnen- / Ecke Veteranenstraße im Bezirk Mitte. Der Bau ist ein architektonisches Schmuckstück in auffallender Ecklage und eines der wenigen erhaltenen Beispiele der Berliner Warenhausarchitektur aus den ersten Jahren des 20.
Die Kindernothilfe hat Besuch von acht philippinischen Kindern erhalten, die bis Mitte Oktober durch Deutschland reisen werden. Sie gehören dem Kindernothilfeprojekt "Preda" an, das vielen Straßenkindern Zuflucht bietet.
Berlin lockt immer mehr Besucher an. Die Zahl der Gäste sei in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 2,37 Millionen gestiegen, teilte das Statistische Landesamt mit.
Das Brandenburger Tor ist im Juni insgesamt achtmal bei Demonstrationen gesperrt worden, wie der Senat jetzt auf eine Kleine Anfrage der PDS-Abgeordneten Marian Krüger erklärt hat. Der Innensenator will das Tor, wie berichtet, künftig für solche Anlässe sperren lassen.
Die Liebe eines Automobilisten zu seinem Fahrzeug lässt sich daran messen, wie er die Motorhaube schließt. Die übliche Technik besteht darin, sie einfach fallen zu lassen, aus einer Höhe von fünf Zentimetern (behutsam; meist weiterer Druck nötig) bis 25 Zentimetern (brutal; hoher Lärmfaktor).
Die Verwirrung um das Kino "Union" an der Friedrichshagener Bölschestraße ist komplett: Trotz der bereits im Juli diesen Jahres erteilten Abrissgenehmigung für das historische Gebäude hält der Bezirk nach Aussage des Kulturstadtrates Dirk Retzlaff (PDS) an diesem Kinostandort fest. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", erklärte er gestern auf Nachfrage.
Als die frisch gebackenen Hausbesetzer in der Cuvrystraße 20-23 "ihren" Keller näher in Augenschein nahmen, stießen sie auf die Vergangenheit: Papiere, Geschäftsbücher, Fotos. Und sogar einige Kartons mit Kinderträumen früherer Tage lagerten noch dort.
Gewalt gegen Kinder ist in Berlin alltäglich. Im vergangenen Jahr zählte die Polizei insgesamt 7482 Taten: Die Kinder wurden getötet, verletzt, missbraucht, vernachlässigt.
Kinder, die in diesem Jahr von der Schule zurückgestellt wurden, werden von der Technischen Universität Berlin für eine Studie gesucht. Die Computerlernwerkstatt der TU möchte den Lernwert der von ihr entwickelten Bildungssoftware "Lollipop-Multimedia" ermitteln.
Wegen dreifacher Vergewaltigung seiner Ehefrau am 29. April dieses Jahres und Körperverletzung ist ein 38-jähriger Mann am Freitag vom Berliner Landgericht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Als morgendlicher Jogger im Tiergarten ist jetzt erstmals Ex-Entwicklungshilfeminister Carl-Dieter Spranger gesichtet worden. "Ich komme nun im Sommer endlich dazu, wofür ich früher keine Zeit hatte", sagte er.
Mann fiel von BauleiterBei einem Arbeitsunfall hat sich ein 37-jähriger Bauarbeiter am Freitagmittag schwer verletzt. Der Mann fiel gegen 12 Uhr in der Klosterstraße bei Verschalungsarbeiten von einer rund vier Meter hohen Leiter.
Die Finanznöte Berlins werden nach Einschätzung der PDS im nächsten Jahr dazu führen, dass sich die Regierungsparteien CDU und SPD heftig über den Verkauf einer weiteren Wohnungsbaugesellschaft oder von Anteilen an mehreren städtischen Wohnungsunternehmen streiten. Um den Landeshaushalt 2001 ausgleichen zu können, will Finanzsenator Peter Kurth die Wohnungsbaugesellschaft GSW, den Großmarkt, die Hafengesellschaft BEHALA, die Feuersozietät Berlin - Brandenburg und jede Menge landeseigene Grundstücke verkaufen.
Wegen Vortäuschung einer Straftat ist eine 29-jährige Frau jetzt angezeigt worden. Die Frau hatte einen ausländerfeindlichen Überfall von zwei Skinheads am 12.
Wenige Stunden nach seiner Einlieferung in das Gefängnis in Moabit ist am Freitagmorgen ein 29-jähriger Insasse stranguliert am Fenstergitter gefunden worden. Der alarmierte Arzt konnte nur noch den Tod des Gefangenen bestätigen.
Der Einbrecherbande ist die Polizei bereits Mitte Juli auf die Schliche gekommen, das Diebesgut stellt sie aber noch immer vor Rätsel. "Bei einigen Beutestücken ist die Herkunft noch immer nicht geklärt", sagt ein Sprecher der Polizei.
Die Roma- und Sinti-Union Deutschland ruft heute um 11.30 Uhr zu einem Aufzug von der Entlastungsstraße zum Standort des Holocaustmahnmals auf.
Der Abend kann lang werden. Doch nicht nur Bars, Clubs und Kneipen haben wie üblich bis spät geöffnet.
Alte Dampfschiffe auf den Berliner Gewässern: Die Oldtimer können heute und morgen im Historischen Hafen an der Mühlendamm-Schleuse bewundert werden, denn die "Berlin-Brandenburgische-Schiffahrtsgesellschaft" lädt zum Hafenfest. Zum zehnten Mal legten historische Binnenschiffe verschiedener Typen in der Stadt an, und sie legen zu Rundfahrten auch wieder ab.
In wenigen Tagen beginnt das Ausbildungsjahr, und noch immer sind einige tausend Bewerber ohne ein Lehrstelle. Wie viele es derzeit sind, lässt sich nicht genau sagen.
Die Berliner Polizei will den Rechtsextremismus mit Hilfe der Bevölkerung intensiver bekämpfen. So wurde gestern ein Info-Telefon eingerichtet, das rund um die Uhr besetzt ist.
CSU-Generalsekretär Thomas Goppel hat eine Einladung des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU) ausgeschlagen. Diepgen hatte Goppel zum "kalten Bad in der Ostsee" eingeladen, nachdem dieser ihn einen "Warmduscher" genannt hatte.
Zur Stadtentwicklung unserer Tage gehört Verrücktes. Wir sprechen von Senator Strieder und dem Neptunbrunnen.
Es soll ein schönes, warmes Wochenende werden, vielleicht das letzte in diesem Sommer. Zehntausende Berliner und Touristen werden es nutzen, um über die Linden Richtung Fernsehturm oder durch das Nikolaiviertel zu flanieren.
Die Grünen im Abgeordnetenhaus haben abermals Aufenthaltsbefugnisse für traumatisierte Flüchtlinge aus Bosnien und dem Kosovo gefordert.Innensenator Eckart Werthebach (CDU) beharre aber weiter auf einer einjährigen Duldung dieser Menschen, sagte der migrationspolitische Sprecher, Hartwig Berger.