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"Man muss mehrere Male gestorben sein, um derart zu malen", schrieb Vincent Van Gogh über seinen altmeisterlichen Maler-Kollegen Rembrandt. Klaus Maria Brandauer leiht dem kompromisslosen Künstler Gestalt, kniet sich hinein in die Geschichte von Aufstieg und Fall des Amsterdamer Kunst-Stars.

Ziehen, an einem Punkt verweilen, ein paar schnelle Bewegungen - die Werke von Ricardo Peredo Wende wirken wie schnell hingeworfene Ideen. Das Ergebnis: schwarze gummiartige Striche und Flächen auf meist weißem Grund, schnell erzählte Kurzfilme, klar, hart und direkt, wie Comics.

"Widersprüchlich" ist das am häufigsten gebrauchte Wort, mit dem Wolfgang Frankenstein die unmittelbaren Nachkriegsjahre bezeichnet. "Der Krieg war zu Ende, aber man konnte sich nicht freuen, man hatte schon wieder Angst vor einem dritten Weltkrieg", sagt der schmächtige Mann mit der lässigen Lederjacke.

Im Mai 1996 kamen bei einer touristischen Expedition auf den Mount Everest acht Menschen zu Tode. Jetzt macht sich ein Expertenteam an die Ursachenforschung: Im Rahmen des alternativen Theaterfestivals "reich & berühmt" schreitet die Theatergruppe "Schauplatz" zur grotesken Podiumsdiskussion mit Augenzeugen und weiteren Sachverständigen.

Da gibt es den Tümpel neben dem eingezäunten Campingplatz. Rosetta geht dort oft ohne Erlaubnis angeln, auf ihre Weise - mit Draht und Regenwurm im Flaschenhals.

Von Jan Schulz-Ojala

Vor beinah zwanzig Jahren machte sich "Konkursbuch"-Chefin Claudia Gehrke das Vergnügen, bildnerische und literarische Äußerungen zur erotischen Anthologie "Mein heimliches Auge" zusammenzutragen. Neben übermalten oder collagierten Fundstücken prangten darin prächtig gedruckte Fotos von Künstlern, die sich inzwischen mit Ausstellungen einen Namen machten.

Wir leben in einer Zeit epochaler Veränderungen - dieser Wandel betrifft das Soziale ebenso wie die Wirtschaft, die Politik ebenso wie die Gesellschaft. Die fordistische Phase des Kapitalismus verblasst - die Ära der Massenproduktion und der starken, mächtigen Gewerkschaften schwindet.

Der Philosoph und Theaterfan Albrecht Wellmer plädierte auf dem Wagner-Verdi-Symposium der Staatsoper kürzlich für eine Infusion der Oper mit den Mitteln gegenwärtigen postdramatischen Theaters. Namen, die er für solche Öffnung nennt: Marthaler, Neuenfels, Kagel, Sciarrino, Schnebel.

Von Sybill Mahlke

So viel Harmonie war nie bei Berlins geliebten Philharmonikern: Zwar tritt Franz Xaver Ohnesorg erst Anfang September sein neues Amt als Philharmoniker-Intendant an, doch schon jetzt wird klar, dass die Zeiten Weingartenscher Ministerialrats-Nüchternheit endgültig vorbei sind: Statt eines scheidenden Chefdirigenten, eines kommenden Kulturmanagers und zweier Orchestermusiker saßen bei der Präsentation des neuen Philharmoniker-Programms vier Freunde im Duz-Rausch im Philharmonie-Foyer und demonstrierten Einigkeit. Neben dem Xaver noch der Claudio (Abbado), der Pit (Peter Riegelbauer) und der Andreas (Wittmann), die davon erzählten, wie großartig man sich verstehe und was für tolle Sachen man im letzten Jahr miteinander erlebt habe.

Ob sie selbst die Ehe für eine sinnvolle Einrichtung hält, braucht man Judith Butler gar nicht erst zu fragen: "Meine Partnerin sagt immer, dass sie sich von mir scheiden lässt, falls ich versuchen sollte, sie zu heiraten." Fall erledigt.

Deutschland ist noch einmal davongekommen. Zweieinhalb Monate, nachdem die Maul- und Klauenseuche in Großbritannien ausgebrochen ist, klingt sie auf der Insel langsam ab.

Von Dagmar Dehmer

Mit großen Ohren saß diesmal nicht nur Martha Mödl im Parkett des Hebbel-Theaters: Oper auf Chinesisch! Und Oper, Musiktheater einmal ganz unspektakulär, ganz episch, ohne jedes folkloristische Säbelrasseln und auch ohne jenes buntscheckig affektgeladene Dschingdarassabumm, das in der Peking-Oper weltweit die circensichen Gelüste befriedigt.

Er war ein Bestseller-Autor in einem Land, in dem es eigentlich keine Bestseller und keinen freien Buchmarkt gab. Rudi Strahl erreichte mit seinen Büchern eine Gesamtauflage von annähernd fünf Millionen Exemplaren.

Von Rüdiger Schaper