Vergessener Städte erinnert man sich erst in Wahlzeiten. Und Oldham ist, wie so viele Städte in Nordengland, eine vergessene Stadt.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 28.05.2001
Die Unruhen in der englischen Stadt Oldham bei Manchester erinnern an Rassenkrawalle früherer Jahre in Großbritannien. Als allgemeine Ursachen gelten hohe Arbeitslosigkeit, schlechte Wohnverhältnisse in den Vierteln der Zuwanderer und soziale Diskriminierung.
Dieter Oberndörfer (71) ist Direktor des Arnold-Bergstraesser-Instituts der Universität Freiburg und Vorsitzender des Rates für Migration. Herr Oberndörfer, was haben die derzeitigen Rassenunruhen in England zu bedeuten?
Das Bach-Archiv der Singakademie kehrt aus der Ukraine nach Berlin zurück. Die seit längerem verhandelte Rückgabe teilte Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen in Kiew mit.
1996 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universiät Jena. Als Dank stellte für die Gestaltung des Ernst-Abbe-Platzes in der Romantikerstadt fünf Skulpturen seiner "Hudson River Valley Series" zur Verfügung.
"Der Abend wird im Orchestergraben entschieden!" Dieser Satz stammt von Alexander Pereira, dem erfolgreichen Intendanten der Zürcher Oper, die nicht nur weltweit die meisten Premieren pro Saison herausbringt, sondern auch für ihre musikalische Qualität berühmt ist.
Christoph Stölzl hat seinen Galgenhumor noch nicht verloren. "Schauen Sie nur, echtes Gold", sagt der Kultursenator und deutet auf das Bühnenbild des "König Lear": "Und da heißt es immer, wir sind pleite!
Sein letztes Comedy-Solo, "Apachen à Go-Go", folgte bereits den klassischen Regeln des Dramas. Nun geht Mark Britton, bekannt geworden als männliche Hälfte des Duos "Nickelodeon", einen Schritt weiter: "Heaven" heißt seine schwarze Komödie, in der zwei, die sich gar nicht stritten (Boris Aljinovic und Markus Majowski), versehentlich einen dritten erschießen.
Die CD zum Konzert liegt schon in den Geschäften, auch der Kamerakran während der Aufführung in der Parochialkirche zeugte vom multimedialem Marketing des "transmusicart Project Lost Objects" der New Yorker Musikergruppe "Bang on a Can". In diesem modernen Oratorium geht es um verlorene Dinge, um untergegangene und vergessene Sachen, um vermisste Personen, um den Verlust kleiner und großer Dinge.
Einen Moment lang ließ sich Christoph Stölzl den Gedanken einer Ausweitung seines Amtes gefallen: Eine regelmäßige Qualitätskontrolle bei den Girls des Friedrichstadtpalastes vornehmen zu müssen, hielt der Kultursenator durchaus für verlockend. Dennoch sei eine Direktbeteiligung der Kulturbehörde in den Vorständen der vom Land subventionierten Kulturbetriebe der falsche Weg.
Unter jungen deutschen Prosa-Autoren gibt es zwei Tendenzen: Man zieht nach Berlin. Und man drängt zur Bühne.
Wenn Musiker sich in freundschaftlichem Wettstreit auf der Bühne duellieren, bezeichnet man dies martialisch als "Battle". Neben all den Rhyme- und Scratch-Battles unserer Tage wird vergessen, dass der Ursprung dieser sportiven Konzertereignisse im Jazz liegt.
Frauen in fortgeschrittenem Alter, berühmt, reich, ihr Liebesleben beschäftigt die Welt: Die Callas und die Dietrich, Zarah Leander und Coco Chanel - immer werden als sie herrisch monologisierende Egomaninnen auf die Bühne gestellt. Vielleicht, weil sie so waren.
Wie verschieden die Geschmäcker und Vorstellungen von zeitgenössischer Architektur in einer Epoche sein können, zeigt sich an den Grunewalder Villen der zwanziger Jahre des nun schon vergangenen Jahrhunderts. Mal romantisch barockisierend, mal moderat modern, stehen sie durchaus harmonisch beieinander.
Christoph Schlingensiefs umstrittene "Hamlet"-Inszenierung soll nach Düsseldorf kommen: "Wir haben die definitive Zusage eines Theaters", erklärte gestern Peter Kern, Schauspieler und Mitstreiter des Regisseurs. Schlingensief schickt in der zuerst in Zürich gezeigten Klassiker-Inszenierung sechs aussteigewillige Neonazis auf die Bühne.
In Amerika, im Bundesstaat South Carolina, wurde vor kurzem ein spektakuläres Urteil gefällt. Eine drogensüchtige, obdachlose schwarze Frau hatte mit 22 Jahren ein totes Kind zur Welt gebracht.
Kultur: "Verlorene Zeit - Berlin 1978-82": Als niemand aufräumen wollte: Berliner Schuttlandschaften
Es gab eine Zeit, über zwanzig Jahre ist das her, da lag in West-Berlin noch überall Schutt herum. Lauter Gestein, aber auch Reste zusammengesackter Häuserblocks, ein umgestürzter Schornstein oder das durch Gestrüpp verwilderte Rudiment eines Bahngleises.
Die Bühne ist dreigeteilt. Auf der rechten Seite steht einer, der seltsame Lyrik stammelt - zum Beispiel Fundstücke aus einem alten Kondolenzbuch.
Lenny Kravitz wusste genau, warum er sich Cindy Blackman als Schlagzeugerin ausgesucht hat: Die 41-Jährige kann zaubern. Blackman spielt mit übernatürlichen Kräften, kein Zweifel.
Der pfiffige Springinsfeld mit der energischen Nackenpartie hat wieder in seiner musikalischen Schatztruhe gewühlt und bemerkenswertes Material zu Tage gefördert. Gerahmt von anekdotischen Plaudereien präsentiert Götz Alsmann einige der Swing-Chansons, mit denen Hanns Dieter Hüsch in den fünfziger Jahren dem legendären Hockerhüpfer Peter Igelhoff nacheiferte.
Die erste Tour seit sieben Jahren, das erste Album seit neun Jahren und doch ist es, als seien die Stereo MCs niemals weg gewesen. Die legendäre Stimmung bei den Auftritten der Band hat sich ins neue Jahrtausend gerettet.
Ist es schlimm, wenn der Prenzlauer Berg jetzt so schön wird? Von Jahr zu Jahr immer nur schöner?