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Wer ins Museum geht, will keine Kopien sehen und erst recht keine Fälschungen. Und doch stößt der Besucher möglicherweise auf ein Objekt, das nur dem Original nachgeformt ist oder auf ein Meisterwerk, das imitiert ist.

Die Schaurigkeiten der umstrittenen Ausstellung "Körperwelten" sind ein Klacks dagegen: Bloß und seiner schützenden Hülle beraubt reckt sich der menschliche Arm uns entgegen, Muskeln und Sehnen im eisernen Griff von scharfen Spangen und Zangen. Ein Tuch, locker drapiert über dem Oberkörper des Leichnams, suggeriert Pietät und diskrete Zurückhaltung - und lenkt die Aufmerksamkeit nur um so stärker auf die freiliegende Innenwelt.

Man muss schon in die Anfänge der neunziger Jahre zurückgehen, wenn man sich an Dieter Goltzsches letzte größere Berliner Austellung erinnern will. Anlässlich der Herausgabe des von Gudrun Schmidt betreuten Werkverzeichnisses der Radierungen, Holzschnitte und Linolschnitte zeigt die Galerie Brusberg jetzt eine Auswahl von Aquarellen, Zeichnungen, Collagen und Radierungen des gebürtigen Dresdeners.

In meiner Erinnerung an Joseph Beuys stehe ich wieder wie vor mehr als 30 Jahren bei meiner ersten Begegnung mit seinem Werk vor den Schaukästen in der Neuen Nationalgalerie Berlin: unerhörte, nie gesehene Materialien, die armseligen und beklemmenden Schätze eines Lazarus! Magisch angezogen bin ich Tag für Tag in diesem Lager umhergegangen: Ich habe diese Werke damals noch nicht verstanden, und doch konnte die Kunst nie wieder sein, was sie davor gewesen war.

Italiens Wahlkampf spitzt sich fast ausschließlich zu auf die beiden Spitzenkandidaten. Durch den Interessenkonflikt Berlusconis und seine vielen Strafprozesse wird die Wahl zu einem Referendum pro oder contra Berlusconi.

Von Clemens Wergin

Der Bund sollte nach Ansicht der Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen, Antje Vollmer, dem Land Berlin fehlende Mittel für die Sanierung der Museumsinsel vorschießen. "Das Projekt ist so bedeutsam, es darf auf keinen Fall scheitern", sagte sie gestern im Bundestag.

"Abigails Party" zeigt, was passiert, wenn die versammelte Anwohnerschaft einer Reihenhaussiedlung hemmungslos zum Amüsement entschlossen ist: Käsehäppchen, Martini und ein rekordverdächtiger Zigarettenkonsum befördern die Vorstadtneurosen ans Tageslicht. Der Wille zur Party versackt im puren Lockerheitszwang und kanalisiert sich schließlich in unbemäntelten Bösartigkeiten.

Im Gestrüpp der Wälder Ostwestfalens verschwanden bekanntlich schon römische Legionen. Heute ist die liebliche Hügellandschaft zwischen Bielefeld und Minden offenbar eine Art musikalisches Bermudadreieck: Wie sonst könnten dort gänzlich renitente und modischen Kompromissen abholde Bands wie "Hanswurst Senior" oder "Schiesser" ihr mehr oder weniger punkiges Unwesen treiben?