zum Hauptinhalt

In der Strombranche können die Programme zur Kostensenkung mit dem Preisverfall nicht mithalten. So verfallen die Erträge nach der Liberalisierung dramatischer als angenommen.

Der Münchner Traditionskonzern Siemens AG will ein Internet-Unternehmen werden. "Wir haben die größte elektronische Baustelle der Welt aufgemacht und werden uns in Rekordzeit zur E-driven Company wandeln," versprach Konzernchef Heinrich von Pierer im Branchenjargon vor Journalisten in München.

Die Kölner Ford-Werke sehen sich auf einem langsamen Weg der Besserung. "Wir haben die Marktentwicklung umgedreht", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Bernhard Mattes im französischen Toulon gegenüber dem Handelsblatt.

Der Autokonzern Daimler-Chrysler verstärkt die Anstrengungen, aus seinen weltweiten Kooperationen möglichst große Einsparungen zu erzielen. Das Unternehmen bestätigte am Dienstag einen Bericht des "Wallstreet Journal Europa", dass dazu ein zehnköpfiges Managerteam gebildet werden soll.

Die Wirtschaft in Deutschland wird im kommenden Jahr weniger stark wachsen als im Jahr 2000. Nach einer Prognose des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt nach drei Prozent in diesem Jahr um 2,9 Prozent im kommenden Jahr zulegen.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) will den Strukturwandel in Deutschland in Zukunft mit einheitlichen Kriterien fördern und nicht mehr nach Ost und West unterscheiden. Der Tatbestand "Investitionsstandort Ost" sollte nicht mehr pauschal als Kriterium für die staatliche Förderung dienen, forderte am Dienstag in Berlin, Hans W.

Nach den starken Kurseinbrüchen vom Vortag hat der Frankfurter Neue Markt am Dienstag seine Talfahrt etwas moderater fortgesetzt. Händler sagten, die Anleger warteten gespannt auf die Quartalsergebnisse von Top-Werten wie Yahoo, die am Abend in den USA veröffentlicht würden.

Vor der Einführung des UMTS-Mobilfunksystems will Japans führende Mobilfunkgesellschaft NTT Docomo im kommenden Monat ihre Präsenz auf dem westeuropäischen Markt mit der Gründung von hundertprozentigen Tochtergesellschaften weiter ausbauen. NTT Docomo-Präsident Keiji Tachikawa deutete daneben jetzt an, dass NTT Docomo nach der geplanten Börseneinführung der niederländischen KPN Mobile N.

Seinen Wiedereinstieg bei Opel hätte sich Walter Borst mit Sicherheit angenehmer vorgestellt. Doch der neue Finanzchef der Rüsselsheimer General Motors (GM)-Tochter, der schon von 1995 bis 1997 als Controller im Opel-Werk Rüsselsheim arbeitete, wird für 2000 über einen herben Verlust berichten müssen.

Die befürchtete Konjunkturdelle ist auf dem europäischen Nutzfahrzeugmarkt bisher ausgeblieben. Das neue TG-A-Lkw-Programm bescherte der MAN Nutzfahrzeug AG deshalb nicht nur überdurchschnittliche Absatzzuwächse, sondern brachte auch Lieferengpässe mit sich.

Die massive Schließung von Kraftwerken hat neue Auseinandersetzungen um die Energiepolitik der Bundesregierung ausgelöst. Während die Vorstände der größten Stromkonzerne und Gewerkschaften mit Preiserhöhungen und Arbeitsplatzverlusten drohen, wenn die Bundesregierung nicht von der Förderung regenerativer und wärmegekoppelter Energie ablässt, fordern die Fraktionen von SPD und Grünen, den Energiestandort Deutschland gegen europäische Konkurrenz zu schützen.

Die Liberalisierung des deutschen Strommarktes tritt in diesem Herbst in ihre zweite Phase. Nachdem sich die ehemaligen Strommonopolisten im vergangenen Jahr erst einmal gegenseitig mit Preisnachlässen von knapp 50 Prozent die lukrativsten Energiekunden abgejagt haben, wird nun die entscheidende betriebswirtschaftliche Schlacht geschlagen: Wer hält den Konkurrenzdruck innerhalb Deutschlands am längsten durch und wem gelingen die effektivsten europäischen Stromallianzen.

Von Antje Sirleschtov