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Das Europaparlament hat sich gegen einen baldigen Kandidatenstatus der Türkei für die Aufnahme in die Europäische Union ausgesprochen. "Die Türkei ist noch weit davon entfernt, die politischen Kriterien für eine Aufnahme in die Europäische Union zu erfüllen", hieß es in einer am Mittwoch in Straßburg mit großer Mehrheit verabschiedeten Entschließung.

Nato-Generalsekretär Javier Solana hat sich zum Abschied am Mittwoch für eine verbesserte sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen der Allianz und der EU ausgesprochen. Dafür wolle er sich in seinem künftigen Amt als Außenpolitischer Repräsentant der EU einsetzen, sagte der 57-jährige Spanier in Brüssel.

Die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher hat auf dem Jahreskongress ihrer konservativen Partei in Blackpool mit europafeindlichen Äußerungen Aufsehen erregt. "Seit ich lebe, sind alle Probleme von Kontinentaleuropa gekommen und alle Lösungen aus den englischsprachigen Ländern dieser Welt", sagte sie.

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat eine positive Bilanz der diesjährigen Lehrstellensituation und des im "Bündnis für Arbeit" verabredeten Ausbildungskonsenses gezogen, obwohl derzeit noch knapp 30 000 Schulabgänger ohne Ausbildungsvertrag sind. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit DGB-Chef Dieter Schulte und dem Präsidenten des Zentralverbands des deutschen Handwerks, Dieter Philipp, zeigte Schröder sich zuversichtlich, dass bis Jahresende das Ziel erreicht werden könne: "Jeder junge Mensch, der kann und will, wird ausgebildet.

Von Tissy Bruns

Ist das so richtig überzeugend, was die Bundesregierung "Einsatz in Ost-Timor" nennt? Die ganzen Gründe zu wiederholen, die dagegen sprechen, wäre vertane Zeit; die sind - im Moment - überholt, weil das Kabinett alles schon gebilligt hat und die beiden Regierungsfraktionen sich natürlich dreinfügen.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Ohne überzeugende Führung, ohne tagespolitische Linie, ohne langfristige Strategie: Wie es einer Oppositionspartei im schlimmsten Fall ergehen kann, führen die britischen Konservativen in Blackpool vor. Nach ihrer verheerenden Wahlniederlage vor über zwei Jahren können sich die Tories bis heute nicht entscheiden, wie sie Tony Blairs "New Labour" beikommen wollen.

Von Albrecht Meier

Das Bundeskabinett und die Fraktionen von SPD, Grünen und CDU/CSU haben am Mittwoch der Entsendung von bis zu 100 Bundeswehr-Soldaten zum Friedenseinsatz in Ost-Timor zugestimmt. Die zunächst 75 Mann mit zwei "Transall"-Transportmaschinen werden im australischen Darwin stationiert und sollen auf Anforderung verletzte oder kranke UN-Soldaten aus Ost-Timor abholen.

Von Robert Birnbaum

Im Streit um den Atomausstieg hat Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) der Energiewirtschaft für den Fall eines Scheiterns der Konsensgespräche mit einem Alleingang der Regierung gedroht. "Wir werden den Ausstieg per Gesetz regeln, wenn der Konsens scheitert", kündigt der Grünen-Politiker in der neuen Ausgabe des Magazins "Stern" an.

Die CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt stimmt dem Haushaltsentwurf der SPD-Minderheitsregierung weitgehend zu. CDU-Fraktionschef Christoph Bergner begrüßte am Mittwoch die beiden wichtigsten Zielgrößen des Etatentwurfs von Finanzminister Wolfgang Gerhards (SPD), die Rückführung der Nettoneuverschuldung um 300 Millionen auf 1,5 Milliarden Mark sowie ein Stellenabbau-Konzept der Regierung, mit dem bis zum Jahr 2005 nahezu 13 000 Planstellen im Landesdienst gestrichen werden sollen.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Hans-Peter Repnik, hat die Zustimmung seiner Fraktion zum Ost-Timor-Einsatz von 80 Bundeswehrsolaten und zwei Transportflugzeugen trotz erheblicher Bedenken unter den Abgeordneten verteidigt. Bei einem Besuch in der Tagesspiegel-Redaktion sagte Repnik, in einer "Güterabwägung" sei die Unions-Fraktion zu dem Schluss gekommen, dass aus übergeordnetem außenpolitischen Interesse die Zustimmung gerechtfertigt sei.

Wolfgang Gerhardt will sein Ämter als Partei- und Fraktionschef der FDP auch nach einer erneuten Niederlage bei der Abgeordnetenhaus-Wahl in Berlin verteidigen. Gerhardt reagierte mit dieser Versicherung am Mittwoch auf Hinweise und Berichte, dass führende Liberale auf seinen Sturz hinarbeiten.

Von Robert Birnbaum

Der Chef der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), Jörg Haider, hat erneut seine Bereitschaft zu einer Koalition mit der christdemokratischen Volkspartei (ÖVP) signalisiert. Bei der Parlamentswahl am Sonntag war Haiders Partei nach den vorläufigen Ergebnissen zur zweitstärksten Kraft nach der Sozialdemokratischen Partei (SPÖ) aufgestiegen.