Er umgarnt und erschreckt, er analysiert und provoziert. Und geht davon aus, dass die anderen in der Regel falsch liegen. Senator Thilo Sarrazin hat es damit geschafft, die Finanzkatastrophe Berlin zu sanieren. Jetzt geht er zur Bundesbank.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 15.02.2009
Immer wieder brennen Autos in den Szenekiezen. Fahrzeuge der Marken Mercedes und Porsche trifft es am häufigsten. Die Polizei hat praktisch keine Anhaltspunkte. Eine Spurensuche in den Kiezen.
Eine Familie durchbricht mit ihrem Auto eine Sperre zur Ständigen Vertretung
Die Opposition lädt heute Wowereit vor den Stadtentwicklungsausschuss, um dort seine Entscheidungen zu erläutern. Die Filmstudios Babelsberg fühlen sich weiterhin getäuscht.
BEHANDLUNGRisiko-Frühchen sind Kinder, die mit einem Gewicht von unter 1500 Gramm zur Welt kommen. Laut der Neonatal erhebung überlebten im Jahr 2007 von 360 Kindern mit einem Geburtsgewicht zwischen 750 und 1500 Gramm 347.
Ulrich Zawatka-Gerlach freut sich auf die nächste Senatssitzung
Riss im Cockpitfenster einer EgyptAir-Maschine
Experten fordern Sanierung statt Abriss – und eine bessere Nutzung des Gebäudes.
Bei der landeseigenen Stadtreinigung gab es wie bei der BVG keine Ausschreibung für den Vorstandsposten. BSR-Juristen prüfen jetzt Ernennung Lothar Kramms im Januar 2007.
Weil der Pilot einen Riss im Cockpitfenster feststellte, ist ein Airbus von EgyptAir nach dem Start sofort wieder in Berlin-Schönefeld gelandet. Die Passagiere konnten das Flugzeug normal verlassen.
Eberhard Schönberg, Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft GdP„Sarrazins Art der Politik hat uns als Gewerkschaft mittelbar geholfen, weil er die Kollegen besser zu Streiks motiviert hat, als wir es je gekonnt hätten. Dafür bin ich ihm dankbar.
Monika Herrmann (Grüne), Jugendstadt rätin von Friedrichshain-Kreuzberg„Das Positive zuerst, es fällt auch knapp aus: Thilo Sarrazin hatte sich dem Konsolidierungskurs mit Haut und Haaren verschrieben, er nahm seinen Auftrag sehr ernst. Leider übertrieb er es stets, das Ergebnis sind zu wenig Personal in den Ämtern, der Sanierungsrückstand in Schulen und vieles mehr.
Klaus Lederer, Landesvorsitzender der Linkspartei„Thilo Sarrazin war der gestrenge Buchhalter, den Berlin nach all den Jahren, in denen die große Koalition mit ungedeckten Schecks nur so um sich warf, gebraucht hat. Sein Verdienst ist es, das Chaos in den Haushaltsbüchern bereinigt und den Blick für die reale Kassensituation geschärft zu haben.
Wolf Burkhard Wenkel,Geschäftsführer Fachgemeinschaft Bau„Sarrazins Sparkurs hat der Bauwirtschaft geschadet, weil das Land deutlich weniger Geld für Neubauten und für Instandhaltung ausgibt – das betrifft sowohl die öffentlichen Gebäude als auch die Straßen. Früher kamen 20 Prozent des Auftragsvolumens von der öffentlichen Hand, jetzt sind es weniger als zehn.
Jochen Zinner, bis Anfang 2009 Leiter des Berliner Olympiastützpunktes„Meine Bilanz fällt zwiespältig aus. Einerseits hat der Senat seit Jahren seinen Beitrag für unseren Haushalt nicht erhöht, inflationsbereinigt bekommen wir also immer weniger.
Als Ende 2008 der BVG-Vorstand neu besetzt wurde, gab es keine Ausschreibung, obwohl das vorgeschrieben ist. Kritiker machen nun Finanzsenator Thilo Sarrazin und Wirtschaftssenator Harald Wolf Vorwürfe - doch die weisen diese zurück.
Rainer Krebs, Sozialexperte beim Diakonischen Werk„In Sarrazins Amtszeit gab es einen eklatanten Abbau sozialer Dienstleistungen. Betroffen waren sowohl die Beratungsmöglichkeiten der freien Träger als auch der Allgemeine Sozialdienst bei den Bezirksämtern, ob das jetzt in den Bereichen Jugend, Soziales oder Gesundheit war.
Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität Berlin„Sarrazin sagt, was er denkt, und denkt, was er sagt. Und: Sarrazin sagte, was viele dachten, aber nicht zu sagen wagten.
In Berlin gibt es noch immer Schulen, die nur wenig mit Hartz-IV-Familien zu tun haben. Gymnasien in Problemquartieren hingegen kommen leicht auf einen Anteil, zwischen 30 und 50 Prozent. Das soll nach dem Willen des Senats anders werden.
Andreas Conrad versichert, den Führerschein korrekt erworben zu haben
Senat will Kindern aus armen Familien einen besseren Zugang ermöglichen.
Elternausschuss fürchtet Schulschließungen
Hertha-Fans feierten nach dem Fußballwunder - für einen Autokorso reichte die Freude noch nicht. Das liegt auch daran, dass das selbstverständliche Selbstbewusstsein der Bayern-Fans den Herthanern so fremd ist, dass es fast schon wehtut.
Die Guten wollen sie sein. Aufklären. Aber ihre DDR-Vergangenheit hängt ihnen nach. In Berlin kämpfen sie gegen die Initiative Pro Reli. Denn ihr Motto lautet: Es geht auch ohne Kirche. Fragen und Antworten zu dieser Bewegung.
Jürgen Lange, Zoo-Direktor bis 2007„In Sarrazins Amtszeit sind die Landeszuschüsse für Zoo und Tierpark schrittweise gesunken, von 9,9 Millionen im Jahr 2004 auf 8,4 Millionen 2007, bis heute gehen die Kürzungen weiter. Das hat uns einerseits in Bedrängnis gebracht, aber andererseits auch gezwungen, kreativer zu werden.
Klaus Lipinsky, Vorstandsvorsitzenderder Berliner Bäder-Betriebe„Herr Sarrazin hat nach Jahren stetiger Zuschusskürzungen bei den Berliner Bäder- Betrieben letztlich doch das nun aufgelegte 50-Millionen-Euro-Sanierungsprogramm mitgetragen. Er ist ein konsequenter Sanierer mit klaren Zielvorstellungen, dabei trotzdem offen für Argumente.
Matthias Köhne (SPD), Bezirksbürgermeister in Pankow„Thilo Sarrazins Leitmotiv ist: Viel Feind, viel Ehr’. Es gibt kaum jemanden in der Stadt, der sich nicht mindestens ein Mal über ihn geärgert hat.
Vor über zehn Jahren wurden die "Landsberger Arkaden" als Einkaufszentrum geplant - entworfen vom Star-Architekten Aldo Rossi. Doch das Projekt in Lichtenberg platzte. Nun haben Investoren sich erbarmt und aus dem Koloss an der Landsberger Allee ein Luxushotel gemacht.
Der Bahnhof Zoo verliert jetzt auch noch den letzten Fernzug, der dort hält. Am Montag trifft der Vogtland-Express aus Plauen um 10.
Brigitte Grunert über die Sprache der Politiker
Ein Kreuzberger Fahrschullehrer und ein TÜV-Prüfer sollen Führerscheine gegen Geld vergeben haben. Jetzt wurde Anklage erhoben.