zum Hauptinhalt

Im Gedenken an den Bau der Berliner Mauer wird am heutigen Samstagmittag die ganze Stadt innehalten - und diskutieren. Zum Beispiel über DDR-Uniformen am Brandenburger Tor.

Von Christoph Spangenberg

Es ist heute kaum mehr vorstellbar, dass der Potsdamer Platz, einer der pulsierenden Orte der Stadt, vor nicht mal 22 Jahren eine trostlose Wüste war. Für die Grenzposten muss der Blick besonders langweilig gewesen sein: In der Ferne nur das alte Weinhaus Huth, das letzte Gebäude am Platz, das von der ursprünglichen Bebauung übrig geblieben war, und links daneben schemenhaft die Scharoun’sche Philharmonie.

Ein Test mit Neuberlinern und Alteingesessenen ergibt Erstaunliches:  Ältere sagen, die Jüngeren hätten keine Ahnung – und scheitern selbst. Wissen Sie, wo die Mauer verlief? Testen Sie Ihr Wissen mit der Berlin-Karte.

Von Stefan Jacobs
Fotos: Harf Zimmermann, Berliner Mauerarchivv

Es waren wahrscheinlich Angehörige der Staatssicherheit, die den Todesstreifen zur Dokumentation fotografierten und so die Vorlagen für die oberen Bilderreihen auf dieser und den folgenden Seiten schufen. Mal standen sie oben auf dem Brandenburger Tor, mal auf Wachtürmen oder ließen sich per Hubwagen in die gewünschte Position heben.

DER STAATSAKT Ab 10 Uhr findet in der Ackerstraße die zentrale Gedenkveranstaltung mit Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit statt. Autorin Freya Klier berichtet von ihrer Flucht.

Von Christoph Spangenberg

Für die seit zwei Wochen im Görlitzer Park unter freiem Himmel campierenden Roma-Familien und die darunter leidenden Anwohner und Parkbesucher wird es keine schnelle Lösung beziehungsweise Hilfe geben. Weder Bezirk noch Senat oder Polizei sehen sich in der Lage, an der Situation etwas zu ändern.

Bei der BVG kann es ab Dienstag einen Warnstreik geben, der bis zu vier Stunden den Betrieb lahmlegen könnte. Die Entscheidung will die Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi nach einer weiteren Verhandlungsrunde mit der Arbeitgeberseite am Montag treffen.

Fotos: Harf Zimmermann, Berliner Mauerarchiv

Auch die denkmalgeschützte Schillingbrücke wurde wie die südöstlich gelegene, etwas jüngere Oberbaumbrücke mit dem Mauerbau für den Verkehr komplett geschlossen und erst in den frühen siebziger Jahren wieder für Fußgänger als Grenzübergang geöffnet. Zwischen beiden Brücken erstreckt sich am Nordufer der Spree das längste erhaltene Stück der sogenannten Hinterlandmauer, die dort kurz nach der Wende von Künstlern bemalt wurde und heute als East Side Gallery, mittlerweile erstmals restauriert, eine der größten Touristenattraktionen Berlins ist.

Gruß an die Großeltern. Die Aufnahme entstand im September 1961, als ein West- Berliner Elternpaar mit seinen Zwillingen zur Grenze fuhr. Foto: akg-images

Brigitte Grunert (West) und Lothar Heinke (Ost) erinnern sich an ihr geteiltes Schicksal

Fotos: Harf Zimmermann, Berliner Mauerarchiv

Zwischen 1961 und 1972 lief auf der Oberbaumbrücke gar nichts mehr: Die im Krieg schwerbeschädigte Brücke war durch die DDR-Behörden für jeglichen Verkehr gesperrt worden und wurde erst danach wieder für Fußgänger freigegeben. Die U-Bahn endete aber nach wie vor am Schlesischen Tor.

Nur wenige Orte der Berliner Grenzanlagen haben die Fantasie so beschäftigt wie die Glienicker Brücke. Die DDR hatte ihr ausgerechnet den Namen „Brücke der Einheit“ gegeben, nur alliierte Militärs und Diplomaten durften sie nach 1961 passieren.

Nach dem S-Bahn-Boykott meldeten sich 250 westdeutsche Busfahrer freiwillig für den Berlin-Einsatz Sie lenkten die Fahrzeuge der BVG. Die Berliner jubelten am Straßenrand – und wiesen den Weg

Von Thomas Loy
Fotos: Harf Zimmermann, Berliner Mauerarchiv

Bis vor 22 Jahren war das Engelbecken noch eine Brachfläche, als freies Schussfeld ideal für die auf ihren Wachtürmen lauernden Grenzer. Heute ist es eine attraktive Grünanlage mit Teich, ein Zentrum urbanen Wohlbefindens.

August ’61, Bernauer Straße. Der Vater schließt die Tür von innen ab. Es hat Vorteile, ganz unten zu wohnen Mit den Eltern flüchtet die Tochter durchs Fenster, rüber in den Westen – im Wintermantel

Von Dr. Kerstin Decker

DIE MAUER IST EIN WEST-PRODUKT Hartnäckig halten sich Gerüchte, dass die DDR viele Bauteile im Westen erwarb. Abwegig sei das nicht, sagt Gerhard Sälter, Kurator der Außenausstellung der Gedenkstätte Berliner Mauer.

Aus dieser Perspektive haben auch die Besatzungen der sowjetischen Panzer am 27. Oktober 1961 nach Westen und auf die dort drohend aufgefahrenen US-Panzer geblickt, Höhepunkt eines Streits um den ungehinderten Zugang der Alliierten nach Ost-Berlin.

ERBE DES KRIEGESExperten schätzen, dass etwa 3000 Blindgänger noch im Berliner Boden liegen. Im Zweiten Weltkriegen wurden knapp 500 000 Tonnen Sprengmaterial auf die umkämpfte Stadt abgeworfen – davon sollen bis zu 15 Prozent nicht explodiert sein.