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Die Pariser Tageszeitung „Libération“ beschäftigt sich mit der bevorstehenden Parlamentswahl in Frankreich: Der Wahlkampf bewegt sich zwischen Langeweile und Gleichgültigkeit. Ganz so, als ob mit der Präsidentenwahl am 5.

Von Cordula Eubel Gerade hatte er im Wahlkampf seine soziale Ader entdeckt. Vor den Gewerkschaftern des DGB-Kongresses präsentierte sich Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber, CSU, in der vergangenen Woche als Freund des kleinen Mannes.

Auf die alten Tage blickt Klaus Zwickel weit in die Zukunft. Der IG-Metall-Chef, der im kommenden Jahr auf Rente geht, möchte bis dahin die Grundlagen für die Modernisierung der Großorganisation gelegt haben.

Man kann durchaus geteilter Meinung sein, ob es sich bei der Vernehmung des Edmund Stoiber durch den Parteispenden-Untersuchungsausschuss des Bundestages um ein reines Wahlkampfspektakel gehandelt hat. Stoiber war vom Waffenlobbyisten Schreiber als – teilweiser – Mitwisser eines angeblichen CSU-Schwarzgeldsystems benannt worden.

Schneller als die FDP in den vergangenen zwei Wochen ist wohl noch keine Partei im öffentlichen Ansehen beschädigt worden. Widerfahren ist das den Liberalen nicht durch eine der gängigen Spendenaffären, sondern als Folge der ungebremsten Machtgier und Geltungssucht ihres stellvertretenden Vorsitzenden Möllemann.

WAS WISSEN SCHAFFT Das Auswärtige Amt hat mutig ein sehr heißes Eisen angefasst: die internationale Bioethik. Anfang der Woche waren rund 70 Wissenschaftler, Politiker und Vertreter von Interessensgruppen zu einem Dialog darüber eingeladen, wie die Biotechnologie das Leben auf dem Globus zukünftig beeinflussen wird.

Zu den Feiern zum Goldenen Thronjubiläum der britischen Königin Elizabeth II. schreibt die konservative „Daily Mail“aus London: Was sind das für Feiern!

Auch die konservative tschechische Tageszeitung „Lidove noviny“ kommentiert das Thronjubiläum in Großbritannien: Vor einigen Jahren wäre es noch ganz und gar undenkbar gewesen, dass der Heavy- Metal-Rocker Ozzy Osbourne zu Ehren der Queen im Buckingham-Palast auftritt. Doch die Organisatoren können aufatmen, denn die Feiern verlaufen sehr erfolgreich.

Zu den Verhandlungsaussichten im Kaschmir-Konflikt äußert sich auch die Mailänder Zeitung „Corriere della Sera“: Das Problem, das sich für jede Diplomatie der Entspannung stellt, ist die Schwierigkeit, sowohl für den indischen Premier Vajpayee als auch für den pakistanischen Präsidenten Musharraf eine Demütigung zu vermeiden. Musharraf, der die Operationen moslemischer Terroristen verurteilt, wird bereits nach dem Afghanistan-Konflikt als Verräter des Islam angegriffen.

Die unabhängige bulgarische Zeitung „24 Tschassa“ schreibt zur Rede von US-Präsident George Bush in West Point: Die Doktrin Bushs kann mit der berühmten Monroe-Doktrin von 1823 verglichen werden. Genau das Gleiche geschieht mit der Vorherrschaft, die jetzt Bush in der Welt verkündete.

Mit dem Kaschmir-Konflikt beschäftigt sich die britische Zeitung „The Guardian“ (London): Die atomare Option ist in den vergangenen Tagen wieder etwas weniger wahrscheinlich geworden, es gibt eine leichte Entspannung. Warnende Aufrufe Großbritanniens, der USA und anderer Länder an ihre Staatsbürger, die Region zu verlassen, mögen notwendige Vorsichtsmaßnahmen gewesen sein.