Die 739. Verfilmung der Artus-Sage bei Magenta TV könnte das übliche Ritter-Spektakel mit etwas Magie sein. „The Winter King“ jedoch wagt sich unterhaltsam an die Zwischentöne.
Jan Freitag
Die weltweit erfolgreiche Netflix-Serie „Haus des Geldes“ kriegt ein gewohnt formverliebtes, gerade deshalb jedoch sehenswertes Spin-Off mit dem smarten Tresorknacker „Berlín“.
Die ARD-Doku „Trans*Teens“ erzählt vom reaktionären Feldzug gegen Männer und Frauen im falschen Körper – also auch über die gesellschaftliche Spaltung der USA.
Nach zwei bildgewaltigen Blockbustern führt Disney+ „Percy Jackson“ zum Wesentlichen der magischen Saga zurück: Ein Coming-of-Age-Abenteuer zwischen Olymp und Hades.
Die ARD-Komödie „Abenteuer Weihnachten“ um Patchworkfamilien im Festtagsstress droht früh zu verseifen, kriegt aber die Kurve in ein tiefgründiges Porträt moderner Wahlverwandtschaften.
Die Real-Crime-Serie „23“ erkundet 25 Jahre nach dem gleichnamigen Thriller Leben und Tod des verschwörungsanfälligen Hackers Karl Koch. Dabei gerät Sky jedoch selbst ins Spekulieren.
Die Magenta-Serie „A Friend of the Family“ zeichnet einen bizarren Entführungsfall der 70er Jahre in Idaho nach, bei dem das Opfer zweimal entführt wurde. Scheinbar freiwillig.
Zehn Jahre lang war Viva Teil einer Jugendrevolution. Dann fraß diese ihre Kinder. Ein dokumentarischer Nachruf zum 30. Geburtstag des hedonistisch-diversen Musiksenders.
Als die Televisionale noch Fernsehfilmfestival hieß, waren Serien außen vor. Das hat sich geändert. Ein Besuch beim modernisierten Branchentreff und ein Blick nach vorn.
Als Empfangsdame eines schäbigen Kopenhagener Bordells hätte „Elvira“ angesichts all der Gewalt Grund zum Ausrasten. Dass es die Titelfigur nicht tut, macht die Serie so sehenswert.
Die ARD-Serie „The Suspect“ macht Michael Robothoms Thriller um einen verdächtigen Psychologen zum guten Beispiel seelenruhiger Inszenierung für Genre-Fans.
Zwischen „Kill Bill“ und Foxy Brown: Fast 30 Jahre nach dem Original geht „Fargo“ in die fünfte Serienstaffel und schafft es trotz bekannter Coen-Codes die Thriller-Spannung zehn Folgen lang hochzuhalten.
Die ARD-Serie „The Messenger“ begleitet vier nerdige Australier in der Mediathek mit etwas magischem Realismus aus ihrer Komfortzone ins Ungewisse einer völlig verrückten Story.
Mit schnarrender Leichtigkeit verleiht Bob Odenkirk („Better Call Saul“) dem bedeutungsverlustgeplagten Literatur-Professor „Lucky Hank“ zartbittere Melancholie ohne Häme. Schön!
Sonntagabend muss nicht immer Tatort sein. Das hat die ARD auch begriffen und zeigt Polizeiruf. Die richtigen Alternativen gibt’s aber in den Mediatheken.
Deutschen Serien sind besser als ihr Ruf vermuten lässt. Egal ob Flüchtlingsdrama oder Veronica Ferres im Bierzelt.
Die Tage werden kürzer, die TV- und Streaming-Abende länger: Was sich in den Mediatheken an Dokus derzeit so anbietet, um mitreden zu können. Vom Thema Migration über die Geschichte der Nacktheit bis hin zu Christoph Daum.
Die Paramount-Serie „Lawmen“ zeichnet das Leben des ersten schwarzen US-Sheriffs Bass Reeves nach. Dafür braucht die Westernserie zwar kaum Fantasie, aber einige Geigen zu viel.
In der britischen Sky-Serie „The Lovers“ kämpfen zwei grundverschiedene Menschen um die Liebe in Belfast – einem bürgerkriegsversehrten Ort, der selbst Romantic Comedies ergreift.
Der Fernsehpsychiater „Frasier“ war eine Institution der 90er. Nach 19 Jahren kehrt er bei Paramount+ zurück und bleibt ein arroganter Snob, beginnt aber zu reflektieren. Ein bisschen…
Der Arte-Webserie „Clashing Differences“ gelingt es, Themen wie Diversität und Diskriminierung so kontrovers zu erzählen, dass frau darüber heiß diskutieren und herzlich lachen kann.
Zum vierten Mal sticht „Das Boot“ bei Sky zwar unter Hakenkreuzfahne, aber ohne Nazis in See. Geschichtsklitternder ist da nur die Handlung an Land.
Auch Staffel 4 von „Sex Education“ schafft es bei Netflix, die sexuelle Befreiung mehrerer Generationen ohne ölige Toleranz an einer hinreißend durchgeknallten Schule zu vollziehen.
Zu schön, dass ChrisTine Urspruch trotz kleinem Wuchs zum großen Star wurde. Zu schade, wenn sie dafür in krampfhaft diverser ARD-Unterhaltung wie „Einspruch, Schatz!“ landet.