Der Länderrat ist das wichtigste Beschlussorgan zwischen den Parteitagen. Nach der Eröffnungsrede von Parteichef Kuhn und der Generalaussprache diskutieren die Delegierten am Freitag über die US-Pläne für eine Raketenabwehr "Missile Defense" (MD).
Alle Artikel in „Kultur“ vom 14.06.2001
Joachim Raschke ist Parteienforscher und Politik-Professor an der Uni Hamburg. Kürzlich erschien sein Buch: "Die Zukunft der Grünen.
So eine Aufbruchstimmung haben die Berliner Grünen lange nicht mehr erlebt. Ohne große Auseinandersetzungen stimmten die Landesdelegierten am Mittwochabend der Koalitionsvereinbarung mit der Berliner SPD zu.
Nur einmal verweigerte der Außenminister am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Fischer?" die Antwort.
Kommt er oder kommt er nicht? Das Programm für den Länderrat der Grünen am Wochenende in Berlin führt Joschka Fischer stolz als prominenten Redner auf - "Zur aktuellen Lage im Nahen Osten" soll der Krisenmanager angeblich zu seinen Parteifreunden sprechen.
Heute könnte es passieren, dass man sich in Berlin gleich doppelt am falschen Ort fühlt: Zum einen, wenn das Wochenende hier wieder ins Wasser fallen sollte, zum anderen weil die beste Musik in einer anderen Stadt zu hören sein wird. Barcelona schneidet an diesem Wochenende im Vergleich zu Berlin nicht nur in Bezug auf die wahrscheinliche Sonnenbestrahlung besser ab, sondern auch was das musikalische Angebot in diesen Tagen angeht.
Das Theater zum westlichen Stadthirschen arbeitet monarchische Strukturen auf: Ein infantiler Fürst, ein alter Hofmeister, ein Verwalter, ein Kutscher und eine Magd stellen das Personal in "Der Fürst spricht", einer Bühnenadaption des Romans vom zeitgenössischen Autor Jan Peter Bremer. Natürlich macht der Schlossherr, der an der Tragik der Einsamkeit laboriert, seinen Bediensteten schwer zu schaffen.
Ein drohender Bau- und Planungsstopp bei der Sanierung der Berliner Museumsinsel scheint abgewendet zu sein. Bisher war nicht gesichert, dass das Land Berlin dazu seinen Anteil in Höhe von 30 Millionen Mark für das Jahr 2001 rechtzeitig bereitstellt, zumal ein Nachtragshaushalt von der Berliner SPD im Zuge der Koalitionsauflösung abgelehnt wurde.
Die Bundeskulturstiftung will "zeitgenössische Kunst im internationalen Kontext" fördern, was gleich im Vorfeld kritisiert wurde.Es ist schon interessant, wie ein Konzept kritisiert wird, das ich bisher nicht veröffentlicht habe, weil ich vorher die Meinung der Bundesländer berücksichtigen wollte.
Die Hose rutscht. Er zieht sie hoch.
Ein ernster, gesammelter, nach innen gerichteter Blick: Feinsinnig und ein wenig melancholisch tritt uns der Marchese Vincenzo Giustiniani (1564-1637) auf Claude Mellans virtuosem Porträtstich von 1631 entgegen. Entspricht dieser in den steifen Habit spanischer Hofmode Gekleidete der Vorstellung eines sinnlich erregbaren, ja besessenen Kunstsammlers, der Kabinette und Säle des Familienpalastes mit tausenden antiken Skulpturen und Gemälden füllt?
Manchmal sind Konfigurationen schon die halbe Ehrung. Ja, wenn sie gelingen, wird etwas erkennbar, was mehr ist als die Summe von Auszeichnung, Lobrede, Kammermusik, Blumenstrauss.
Das Verfahren ist unüblich, aber es ist eine nette Geste an die Zuschauer. Einen Monat vor der offiziellen Spielplan-Pressekonferenz hat die Komische Oper Berlin bereits ihre Premierenpläne für die Saison 2001/2002 verraten - in der Publikumszeitschrift des Hauses.
Mit dem bejubelten Shakespeare-Marathon "Schlachten" stieß der Regisseur Luk Perceval in neue Dimensionen vor. Der Krieg geht weiter.
Ein Benefiz für die, die es brauchen, nicht mehr und nicht weniger ist das diesjährige "Konzert des Bundespräsidenten" für Johannes Rau. Dass der Erlös Berliner Straßenkindern zugute kommen soll, zwingt zum Nachdenken über die Situation der Stadt und ihrer Ärmsten.