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Geläuterter Stadtneurotiker gastiert in Berlin: David ByrneWas waren die Talking Heads für eine tolle Band: Ihre rhythmisch und melodisch vertrackten Ohrwürmer waren selbst für die innovationsfreudigen späten Siebziger überragend. Live stach die exzentrische BühnenshowDavid Byrnes aus dem spielfreudigen Ensemble heraus, wie Jonathan Demmes großartiger Konzertfilm "Stop Making Sense" dokumentiert.

Der Hausherr spricht ein stolzes Wort: "Das Berliner Ensemble ist das am besten funktionierende Theater der Stadt." Claus Peymann erklärt bei seiner Vorschau auf den Spielplan 2001/2002 zunächst, warum er seine Bühne derart lobt: Sie erfasse alle Berliner Publikumsschichten - von 54 Prozent "Vollzahlern" über 17 Prozent Schüler/Studenten, 13 Prozent Abonnenten bis zu 5 Prozent Mitglieder von Besucherorganisationen; nur die knapp 2 Prozent Rentner sind ihm zu wenig.

Einen "sanften Liebhaber der Apokalypse" hat der Verleger Michael Krüger seinen Freund Paul Wühr genannt. Der am Trasimeno See in Italien lebende Schriftsteller, 74 Jahre alt, erhält nun in Berlin den aus DDR-Zeiten stammenden F.

1961, nach dem 13. August, musste das Brandenburger Tor in München nachgebaut werden, für damals stolze 200 000 Mark, und das kam so: Billy Wilder drehte im Sommer 1961 am echten Brandenburger Tor die Kalte-Kriegs-Klamotte und Coca-Cola-Komödie "Eins, Zwei, Drei", inzwischen als die turbulenteste und intelligenteste Farce über den Ost-West-Konflikt in Berlin längst kanonisiert, und da besaßen die Vorläufer der PDS die Frechheit, gegen die Interessen Wilders und - angeblich - für die Interessen des Friedens eine Mauer durch die Stadt zu bauen.

Bei der Berliner CDU gehen viele empörte Briefe ein. Sie stammen von Absendern, die sich als sozialdemokratische Stammwähler outen und voller Entrüstung ankündigen, ihr Kreuzchen nie wieder bei der SPD machen zu wollen.

Von Robert von Rimscha