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"Die haben uns hinters Licht geführt", zürnt am Freitagmorgen ein Unionsmann. Er meint das politisch, aber mehr noch im direkten Sinne.

Von
  • Hans Monath
  • Robert Birnbaum

Lange Zeit sah es so aus, als ob sie das Präfix ihres Namens vergessen hätten: Aus den Jazz Crusaders waren in den Siebzigern die Crusaders geworden, und ihre Musik hatte wirklich nur noch entfernt mit Jazz zu tun. Sie perfektionierten einen butterweichen Instrumentalsound und schafften mit hochkarätigen Gastvokalisten wie Boby Womack, Tina Turner oder Joe Cocker den Crossover in die Pop-Charts - mit dem von Randy Crawford gesungenen "Street Life" hatten sie sogar einen US-Top 10-Hit.

Er ist der Letzte. Nach ihm wird keiner mehr kommen, der die hohe Kunst der Pantomime, diese wortlose Poesie des Alltags, als Gattung retten könnte.

Von Kai Müller

286 Vorstellungen wird die Komische Oper Berlin 2001/2002 absolvieren. Die traurigste von ihnen fand bereits gestern statt: Zur Spielplanpressekonferenz war von Künstlerseite allein Blanca Lee erschienen, Nachfolgerin des vorzeitig ausgeschiedenen Ballettdirektors Richard Wherlock.

Allen Unkenrufen zum Trotz gibt es sie noch: deutsche Museen, die hohe Summen für Kunst ausgeben können. Eines von ihnen war bei der Auktion der Villa Grisebach erfolgreich, und zwar bei Adolph von Menzels "Borussia", einem großen Historienbild von 1868, dessen Schätzpreis stolze 500 000 Mark betrug.

Um kurz vor Mitternacht hatte der Galerist Michael Wewerka als Auktionator im Haus am Kleistpark dem Publikum 12 800 Mark abgereizt: 800 Mark mehr, als nötig waren, um den Katalog und die CD-Rom zu finanzieren, die die dreiteilige Gedenkausstellung für Dirk Sommer dokumentieren. 79 Arbeiten hatten Künstler gespendet, unter ihnen Reinhard Kühl, Katharina Karrenberg, Walter Dahn oder Ute Weiss-Leder, die mit Dirk Sommer zusammengearbeitet hatten.

Von Claudia Wahjudi

Vor ein paar Monaten fragte das Forum Ostdeutschland der SPD in Leipzig, ob es noch eine DDR-Literatur gibt oder ob diese Teil einer gesamtdeutschen Literatur geworden ist. Eine Diskussion drehte sich um "Freiheit und Fremdheit, Melancholie und Satire: Literatur im Aufbruch", die ich durch einige pointierte Thesen in Gang setzen sollte.