Neulich bei den Schoschonen. Häuptling "Lustiger Molch", äh, "Lustiger Lurch", äh, nein "Listiger Lurch" ist wütend.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 27.07.2001
Transparente Schläuche hängen in der Galerie Paula Böttcher von der Wand herab, klar strukturiert von grellgrünen Steckverbindungen; vis à vis durchzieht ein ähnliches Sortiment von Kunststoffröhren eine weiße Tapisserie. Ein technoides Geflecht schwingender Kabel kontrastiert die streng geordneten Raster.
Na gut. Jetzt sind erst mal Ferien.
Während der Kunstmarkt sich in seinen Zentren in die Sommerpause verabschiedet, haben die Urlaubsparadiese Saison: An diesem Wochenende findet die erste "Art Bodensee" in Dornbirn statt. 40 Galerien aus Österreich, Deutschland und der Schweiz haben sich zu der Kunstmesse angemeldet, die hofft von den nah gelegenen Festspielen in Bregenz zu profitieren.
"Was halten Sie von Koizumis Plan, den Ministerpräsidenten in Zukunft direkt wählen zu lassen?" - Seit fünfzehn Jahren lebe ich in Japan, aber jetzt habe ich es zum ersten Mal erlebt, dass ein Taxifahrer mit mir über Politik reden wollte.
Zwei Meldungen aus den jüngsten Tagen. In Reaktion auf die westliche Kritik an Menschenrechtsverletzungen in der Türkei möchte das türkische Parlament die Umstände des Todes eines Demonstranten beim G-8-Gipfel von Genua untersuchen.
Da ist er wieder, der alte Zauber: es wird stockfinster im Saal, so finster, dass das Meer der Köpfe mit dem weiten, steil aufsteigenden Amphitheater des Festspielhauses zu einem schwarzen Nichts verschmilzt. Langsam nur gewöhnen sich die Augen an diese Dunkelheit, wie man sie wegen des abgedeckten Orchestergrabens nur hier findet - doch noch ehe sich der Orientierungssinn wieder voll eingestellt hat, rauscht die Musik auf, von einem unsichtbar aufgetretenen Dirigenten ausgelöst.
Musik, det war sein Leben. Und sonst janüscht.
Man könnte meinen, Künstler seien die letzten Helden der Arbeiterklasse. Noch in den sechziger Jahren nannten sie das, was sie herstellen, "piece", also Werkstück oder "Teil".
Angedeuteter Geschlechtsverkehr, Küsse in den Genitalbereich, Männer in Frauenkleidern oder knappen Tangas - nein, wir befinden uns nicht auf dem Carneval Erotica, sondern im Theater des Westens. Und dort haben mit Rafael Aguilars "Carmen Flamenco" spanische Lebensfreude, Leidenschaft und Erotik Einzug gehalten.
Das Künstlerhaus Bethanien in Berlin will seine renommierten "Internationalen Regieseminare für Film und Theater" auflösen. Ihrer Leiterin Ewa Strozczynska-Wille wurde zum Ende dieses Jahres überraschend gekündigt.
In der Produktion "Schmelze" stößt Seeger die Tanztheater-Fans nachdrücklich auf die Folgen der Klimaveränderung. Die Sintflut hat das Festland vollends hinweggerafft, und die üblichen Verdächtigen der Spaß-Generation sind nach ihrem frühen Ableben auf Erden in die Lounge eines Nachtklubs gespült worden.
Die Konzertkonzeption des A Trane birgt für den Jazzfan Vorteile, die sich erst beim mehrmaligen Hören erschließen: Den Bands wird an vier oder fünf Abenden die Gelegenheit geboten, sich in aller Gründlichkeit in ihr aktuelles Repertoire einzufuchsen. Bei sowieso stil- und spielsicheren Formationen wie dem Fuasi Abdul Khaliq Ensemble entweicht überschüssige Energie dann von Gig zu Gig zunehmend in explosiver Improvisationskunst und ungebändigter Spielfreude.
Zum Kampf auf Leben und Tod gibt es nur eine Alternative: Flucht. Seit Menschen sich bekriegen, laufen sie auch voreinander weg.
Jörg Buttgereit schreckt vor gar nichts zurück. Der berüchtigte Regisseur kultverdächtiger Trashfilme veranstaltet auch regelmäßig eigenwillige Themen-Partys.
Auf dem Weg nach Stockholm rasch noch ein Gig in Neukölln: Der 72jährige Mr. Bilk ist noch kräftig am Ackern.
Wilfried Buchhorn arbeitet als Rechtsberater bei der deutschen Vertretung des UN-Flüchtlingshilfswerks in Berlin. Herr Buchhorn, UN-Flüchtlingshochkommissar Ruud Lubbers hat gesagt, dass die Genfer Konvention mehr und mehr in Frage gestellt werde.
In Deutschland besteht ein Schutz vor Abschiebung, der auf internationalen Prinzipien basiert. Er gilt, wenn Gefahr für Leib und Leben der Betroffenen besteht.