Zwei Geschwister im Bus auf dem Weg zur Schule, in Schuluniform. Ein paar andere Fahrgäste, und dann steigt der Entführer zu.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 28.11.2001
Keine Ahnung, wie sie das macht. Isabelle Huppert wendet sich ab und erstarrt.
Das Modell leuchtet verführerisch in Orange und Gelb. Es stammt aus dem Architektenbüro Gewers Kühn + Kühn und zeigt das noch zu bauende Zentrum für Zeitgenössische Oper und Musik, von dem die Macher der Zeitgenössischen Oper Berlin um Andreas Rochholl träumen.
Verkehrte Welt: Mühte sich in "La Cage aux Folles" ein schwules Pärchen noch mit der selbstverständlichen Kernigkeit von Heteros, outet sich nun ein mausgrauer Mann als homosexuell, um seine Existenz zu retten. Nur ist Buchhalter François Pignon alles andere als schwul, und das lässt Arges befürchten: dass inzwischen selbst die notorischen Langweiler ihr Manko erkannt haben und ihre letzte Chance in sexueller Neuorientierung wittern.
Was in Joe Ortons erstem und größtem Bühnenerfolg "Seid nett zu Mr. Sloane" 1964 eine Spießerhöhle war, ist in Michael Thalheimers Baseler Inszenierung eine Trash-Hölle im Pop-Himmel.
Als der Drei-Sterne-General Irwin (Robert Redford) eingeliefert wird, geht ein Raunen durch die Belegschaft der Militärhaftanstalt. Gefangenschaft in Vietnam, Kriegsheld am Golf und in Bosnien - da stehen die Mithäftlinge fast von selber stramm, obwohl gegenseitiges Salutieren unter den degradierten Soldaten strengstens verboten ist.
Man muss kein Fan von Tom Hanks und Meg Ryan sein, um ihnen zuzugestehen, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Man kann ihnen vorwerfen, dass sie mit über vierzig noch versuchen, niedlicher zu sein als der niedlichste Säugling, aber immerhin funktionieren ihre Filme, sie sind in sich stimmig.
Er wohnt in Beverly Hills, fährt einen Ferrari und müsste sich eigentlich keine Sorgen machen. Doch irgendetwas treibt den derzeit wohl schillerndsten und unberechenbarsten Jazzmusiker um.
Nicht nur in den USA kreisen die Keulen der political correctness, auch wohl in England und hinter den geschlossenen Türen der Psychiatrie. Dort tief hinein führt uns nun "blau / orange", das auf der Insel mit allerhand Preisen ausgezeichnete neue Stück des jungen Londoner Dramatikers Joe Penhall, das jetzt in Essen seine deutschsprachige Erstaufführung erlebte.
Man kann den Berliner Unterhaltungstheatern gar nicht genug dafür danken, dass sie das Thema Weihnachten zeitlich differenzierter behandeln als die Supermärkte. Dort brüllen uns seit den letzten Spätsommertagen Spekulatius, Dominosteine und Liegnizter Bomben aus den Regalen ihr "Kauf mich!
Manche dachten wohl an ein Attentat, als am dritten Abend plötzlich hohe Flammen aus dem Kopienlager des Turiner Filmfestivals schossen. Doch vermutlich war nur ein Kurzschluss die Ursache.
Den ersten Beweis, dass Berlin eine großartige Stadt ist, eine, in die man irgendwann ziehen muss, in der man einmal leben will, bekam ich als Elfjähriger. Damals lebte ich noch in der ostwestfälischen Provinz, und wie jeder Elfjährige in der ostwestfälischen Provinz dachte ich, dass ich für immer bleiben würde - wo sollte ich auch hin?
Der Krieg der Worte wird schärfer. Nach ihren militärischen Erfolgen in Afghanistan lenken amerikanische Politiker ihre Aufmerksamkeit auf den Irak und den "üblen Mann" - wie es US-Präsident George W.
Die Abfolge der Statements war bemerkenswert: Am Dienstag drohte der US-Präsident dem Machthaber in Bagdad, einen Tag später mahnte der deutsche Kanzler zur Zurückhaltung. SPD-Vizefraktionschef Gernot Erler kritisierte George W.
Die arabischen Regierungen und die Türkei haben bisher immer davor gewarnt, die Militäreinsätze im Kampf gegen den internationalen Terrorismus auf arabische Staaten auszuweiten. Gedacht haben dabei alle an Irak.
Bis Freitag will der Weltsicherheitsrat über eine Verlängerung des "Öl-für-Nahrung-Programms" für den Irak entscheiden. Eine Aufhebung der elfjährigen Sanktionen gegen Bagdad ist nicht in Sicht.